Doku des Alltags: Eisenbahn in der BD München
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Allgäubahn & Mittelschwabenachse
München — Geltendorf — Buchloe

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Haltepunkt Eichenau (Oberbay) km 17.9

Der Haltepunkt Eichenau wurde erst am 15. Mai 1935 eröffnet. Er ersetzte die bis dato vorhandene besetzte Haltestelle Roggenstein, die sich 600 m weiter in Richtung Fürstenfeldbruck am km 18,5 befand. Die Haltestelle Roggenstein entstand im Jahre 1905 in unmittelbarer Nähe des gleichnamigen Gutshofes direkt in einer durch eine eiszeitliche Endmoräne bedingte Kurve an der ansonsten größtenteils geradlinig verlaufenden Strecke. Dort befand sich auch ein Bahnwärterposten.

Der Ort Eichenau war zur Eröffnung der Eisenbahnlinie im Jahre 1873 eher bedeutungslos, wuchs aber in den folgenden Jahrzehnten stetig, so daß im Laufe der Zeit eine Verlegung der Station notwendig wurde. Näher am Ort und günstiger an der Strecke gelegen, mit besser ausgebauten Bahnsteiganlagen.

1.) Einer der morgendlichen Verstärkerzüge ab Fürstenfeldbruck ist in den 1980er Jahren der 7727, der aus einer 111 und einer Wendezuggarnitur besteht, die ansonsten die Strecke München – Kufstein bedient. Hier hält 111 214 gerade am Hp Eichenau (km 17,9). Der Blick auf die rechte Bildseite zeigt einen zum damaligen Zeitpunkt erst kleinen Parkplatz nördlich der Strecke. Inzwischen befindet sich dort eine große Buswendeschleife und ein wesentlich größerer Parkplatz.

Der 7727 fährt in Fürstenfeldbruck um 6:31 ab, 16 Minuten vor dem SIEMENS-Zug. Im Gegensatz zu diesem fährt er jedoch nach München Hbf. Gemessen an der doch relativ kurzen Fahrzeit als "S-Bahn" hat der Zug einen umfangreichen Umlauf als Leerzug, in dem er die gesamte Stadt München umrundet, zuerst über den Südring, dann über den Nordring:

Lr 35442 MOP 5:38 – 5:48 Mü Hbf (Lok ziehend)
Lr 35442 Mü Hbf 5:54 – 6:14 Fürstenfeldbruck (Lok schiebend)

S 7727 Fürstenfeldbruck 6:31 – 7:00 Mü Hbf, Gleis 27 (MHn), (Lok ziehend)

Lr 35445 Mü Hbf 7:12 – 7:27 Feldmoching (Lok schiebend)
Lr 35445 Feldmoching 7:40 – Milbertshofen – 8:11 München Ost (Lok ziehend)

In Feldmoching war 13 Minuten Aufenthalt, in Milbertshofen 10 Minuten.

(Buchfahrplanauszug am Ende des Beitrags)
2.) Fast die gleiche Ansicht aus der Zeit vor Beginn des S-Bahnbetriebes. 221 141 hält mit dem 2587 Kempten – München am 9. April 1971 um 15:09 am nagelneuen Hochbahnsteig in Eichenau. Bis planmäßig die S-Bahn fährt werden noch mehr als 13 Monate vergehen.

Gemessen am Alter der Bahnstrecke nach Buchloe ist die Betriebstelle Eichenau relativ jung. Sie wurde erst 1935 in Betrieb genommen, als Ersatz der Haltestelle Roggenstein ein Stück weiter westlich (km 18,5). Die damals noch winzige Ortschaft Eichenau entwickelte sich erst allmählich. Heute zählt der Ort fast 12.000 Einwohner.

Die 221 141 war in Kempten von 1965 bis 1975 beheimatet. Danach kam sie für nur ein Jahr nach Villingen, dann Oldenburg, Gelsenkirchen-Bismarck und schließlich nach Oberhausen-Osterfeld, wo sie noch bis zum 30.6.1988 eingesetzt wurde.

3. + 4.) Die 221 brummt wieder los, das Rollgeräusch ihres Anhangs hat man förmlich im Ohr. Die Vorkriegspackwagen waren auf der Strecke noch bis in die frühen 80er Jahre zu sehen. Ein "inoffizieller" Ausgang, eine schwarze H-Tafel und der frisch aussehende km 17,8 flankieren die Strecke. Im Hintergrund der Schrankenposten 4 an der Verbindungsstraße Eichenau – Olching, wo lange Staus an der Tagesordnung waren. Erst 2001 wurde der Bahnübergang durch eine Unterführung ersetzt.
5.) Vergleichsbild von 2016. Die werktags zum Berufsverkehr fahrenden 420-Triebzüge auf der S 20 fahren inzwischen die selbe Route wie einst der Siemens-Zug. Jedoch über Fürstenfeldbruck hinaus, zwei Leistungen bis Grafrath und eine bis Geltendorf. Der km 17,8 ist noch als Stein vorhanden, wenn auch ziemlich verblichen. Die Ks-Signale sind seit der Inbetriebnahme des ESTW im Jahre 2010 in Betrieb. Seitdem ist auch Gleiswechselbetrieb möglich, den man hin und wieder auch beobachten kann. Vom Schrankenposten fehlt natürlich jede Spur, die Unterführung befindet sich fast an der selben Stelle.
6.) Der Nachschuss zeigt, dass die Bahnsteigdächer noch vorhanden sind, der Bewuchs der Umgebung aber um einiges höher geworden ist, als in früheren Jahren.
7.) Hp Eichenau im September 1989. Wie die hölzernen Bahnsteigdächer stammt auch das Kiosk- und Dienstgebäude aus der Zeit der Erbauung, das bis 1973 eine Bahnagentur mit Expressgutannahme beherbergte. 2005 wurde es durch einen Neubau ersetzt.

Rechts im Bild wird gerade der erste Parkplatz auf der Nordseite gebaut. Zuvor waren dort nur Felder und Wiesen. Der Parkplatz wurde in den Folgejahren mehrfach ausgebaut, heute befindet sich dort auch eine großzügige Buswendeschleife.

420 578 ist nterwegs nach Grafing Bahnhof, hier um 15:41 bei der Einfahrt. Vermutlich wird der Kurzzug in Pasing verstärkt. Hier hat man einen Blick auf die einfachen niedrigen Betriebsgebäude von Eichenau, die inzwischen einem neuen Gebäude gewichen sind. Bis heute haben sich aber die hölzernen Bahnsteigdächer gehalten.

8.) Weiter geht es Richtung München, hier mit 420 078 im Bild. Das Ziel Grafing Bahnhof wird genau in einer Stunde um 16:42 erreicht sein. Die gesamte Linie S 4 von Geltendorf bis Ebersberg hat eine Länge von 80 Kilometern mit 31 Zwischenstationen. Ein S-Bahnzug ist 1989 planmäßig 1 Stunde 22 Minuten unterwegs.
9.) Blick vom Stadtauswärtsbahnsteig Richtung München . Das Vorsignal gehört zum Einfahrsignal Puchheim, das weit hinten auch noch zu sehen ist. Hier werden gerade die Zugangswege neu gestaltet.
10.) Ansicht von Posten 4 im Jahre 1989. Das Gebäude stammt wohl aus den späten 60er Jahren. Vorher befand sich der mechanische Posten diagonal gegenüber auf der anderen Gleisseite.
11. – 13.) Drei Ansichten der Bahnsteigdächer im Jahr 2005. Eichenau hatte die ursprüngliche Kennfarbe "orange", analog zum Tunnelbahnhof Marienplatz. Wenn man auf dem unteren Bild die Strecke bis zur Kurve weiterverfolgt, kann man anhand der km-Tafeln den km 18,4 feststellen. Beim darauffolgenden Masten, beim km 18,5, befand sich das Betriebsgebäude von der früheren Haltestelle Roggenstein, benannt nach dem gleichnamigen Gutshof ganz in der Nähe oberhalb des Hanges.

Eine historische Fotografie des Betriebsgebäudes Roggenstein samt Läutewerk ist hier zu sehen [Merkur.de] (externer Link).
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