Doku des Alltags: Eisenbahn in der BD München
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Mittelschwabenachse
(München –) Buchloe – Memmingen
- KBS 980 -

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Im Bahnhof Memmingen kreuzen sich die Mittelschwabenachse München - Buchloe - Memmingen - Hergatz (KBS 980/heute 971) und die Illertalbahn Ulm - Memmingen - Kempten (KBS 975).
Nachdem Kempten schon 1852 durch die Ludwig-Süd-Nord-Bahn seinen Bahnanschluß erhielt, geriet das konkurrierende Handelszentrum Memmingen ins Abseits. Es gab zwar Entwürfe, bei denen die Trasse über Memmingen geführt hätte, aber dies wäre nur mit einer Streckenführung über württembergisches Gebiet möglich gewesen. So entschied man sich, die Strecke über Kaufbeuren - Buchloe zu bauen. Um nicht weiter ins Hintertreffen zu kommen bildete sich in Memmingen ein Komitee zum Bau der Illertalbahn, so daß 1862 die Bahnstrecke Neu-Ulm - Memmingen in Betrieb genommen werden konnte. 1863 war der weitere Abschnitt bis Kempten fertig gestellt, wovon natürlich Kempten auch wieder profitierte. Der Weg nach Augsburg und München war jedoch nach wie vor umständlich, da alles den Umweg über Neu-Ulm fahren mußte. Die Lösung fand sich in der Verbindung über Mindelheim nach Buchloe zur Süd-Nord-Bahn und darüber hinaus weiter über Kaufering nach München, genannt Mittelschwabenachse.

Die Eröffnungsdaten:
Buchloe - Kaufering - Landsberg (!) 1. November 1872
Kaufering - München 1. Mai 1873
Memmingen - Buchloe 1. Mai 1974

Erstaunlich dabei ist, daß die ausschlaggebende Verbindung Memmingen - Buchloe dabei als letztes fertiggestellt wurde. Da der Abschnitt Buchloe - München ja heute in die KBS 970 integriert ist, bezeichnet man ihn gerne als östlichen Abschnitt der Allgäubahn, was historisch gesehen natürlich nicht stimmt.

Am 20. Juni 1904 wurde die Lokalbahn Memmingen - Legau in Betrieb genommen, der jedoch nur ein 68-jähriges Bestehen gewährt war. Schon zum Fahrplanwechsel 1972 wurde der Gesamtbetrieb wieder eingestellt. Als bedeutendes Bauwerk sei an dieser Strecke noch das Illerviadukt bei Illerbeuren erwähnt, einer 60 m langen einbögigen Betonbrücke aus dem Jahr 1904, die bis heute steht und einem Radweg dient.

Im Laufe der Zeit wurde der Bahnhof Memmingen immer wieder erweitert und vergrößert, wobei die technischen Einrichtungen bald ziemlich veraltet waren. Bis in die Reichsbahnzeit stellten Wechselwärter die Weichen und Signale. Die 4 elektromechanischen Stellwerke in Memmingen stammen aus den Jahren 1932 bis 34 und brachten schließlich moderne Sicherungstechnik in den Bahnhof.

Sprung ins Jahr 1989: es hielten 5 D-Zugpaare in Memmingen, darunter der D 368/369 Zürich - Prag. Außerdem legte der FD 1912/13 Oberstdorf - Dortmund, der über die Illertalbahn nach Ulm fuhr hier einen Halt ein. Etwas kurios erscheint der EC 99 "Bavaria" der als einziger Zug von 3 EC-Paaren zwischen Lindau und München über Hergatz - Memmingen - Buchloe fuhr. Sein Gegenzug, der EC 98, sowie die beiden anderen Paare EC 96/97 "Gottfried Keller" und EC 92/93 "Schweizerland" fuhren alle via Kempten - Kaufbeuren - Buchloe nach München.
1.) 218 399, bei der noch rudimentär das ehemals blaue Dach durchschimmert, steht im August 1989 mit dem nachmittäglichen E 3719 nach Augsburg über Buchloe zur Abfahrt bereit. Die Wetterstimmung ist leicht gewittrig. Im nahegelegenen Bahnhof Sontheim wird die Lok wohl aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen vorübergehend liegenbleiben.
1a.) Gleisplanskizze des Bahnhofs Memmingen.
2.) Von den einst 3 Kopfgleisen war nur noch Gleis 11 verblieben, auf dem gerade der Tübinger 627 001 eingefahren ist. Ursprünglich fuhren hier die Züge auf die Lokalbahn nach Legau ab und von Gleis 12 die Züge Richtung Kißlegg und Hergatz.
3.) Kurze Zeit darauf verlässt 627 001 den Bahnhof mit dem Reiseziel Sigmaringen laut Zugzielanzeiger.
4.) Blick vom Fußgängersteg auf die südliche Ausfahrt mit dem anschließenden Güterbahnhof. Das einflüglige Signal gehört zu Gleis 11. Rechts daneben das gekürzte Gleis 12, das im Hintergrund auch noch ein Ausfahrtsignal hat. Wo früher Gleis 13 war ist ein Parkplatz entstanden.
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