Doku des Alltags: Strecken & Bahnhöfe
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Stuttgart – Ulm
Bahnhof Geislingen (Steige)

StuttgartPlochingenGeislinger Steige | Amstetten – Ulm | Ulm HbfAugsburg Hbf
Bahnhof Geislingen West km 58,0 | Bahnhof Geislingen km 61,3 | Fußgängersteg km 62,6 | Außenkurve km 64,0 | Mühltalfels km 65,0 | Bf Amstetten km 67,0
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An der 94 km langen Hauptbahn Stuttgart – Ulm liegt bei km 61,3 der Bahnhof Geislingen (468 m NN) und markiert den unteren Ausgangspunkt der Rampe auf die Schwäbische Alb, der berühmten Geislinger Steige. Auf den folgenden 5,7 km bis Amstetten (580 m NN) werden 112 m mit einer Steigung von 22,5 ‰ (1:45) überwunden. Am 14. Juni 1846 wurde die Strecke Süßen - Geislingen eröffnet, kurz zuvor war Süßen von Plochingen her mit der Bahn erreichbar. Der Bau der als Gebirgsbahn geltenden Geislinger Steige wurde 1850 vollendet. Der kleinste Gleisradius beträgt 286,5 m.

Der Bahnhof Geislingen war auch Ausgangspunkt einer Nebenbahn. Die 21,2 km lange Tälesbahn Geislingen – Wiesensteig wurde am 21. Oktober 1903 eröffnet. Während auf dem Abschnitt Deggingen – Wiesensteig bereits 1968 der Gesamtverkehr eingestellt wurde, hielt sich bis Deggingen der Personenverkehr bis 1980, der Güterverkehr bis 1981. Das Teilstück Geislingen – Bergwerk Stauferstollen war zwischen 1937 und 1964 sogar elektrifiziert, aufgrund schwerer Erzzüge. Um den Bahnhof Geislingen von den Erzzügen zu entlasten wurde der Kehrbahnhof Eybtal errichtet, über den die Züge von der Tälesbahn direkt nach Geislingen West geleitet werden konnten.

Zum Zeitpunkt meiner Aufnahmen verkehrte auf dem verbliebenen Reststück bis Geislingen-Altenstadt und den dortigen Anschlüssen noch ein Übergabezugpaar:

Üg 69660 W(Sa) Geislingen - Altenstadt
Üg 69661 W(Sa) Altenstadt - Geislingen

Geislingen verfügte über ein eigenes Betriebswerk, wo u. a. auf der Nebenbahn eingesetzte Loks der Reihe 86 beheimatet waren. Aber nicht zuletzt auch wegen der auf der Steige eingesetzten Schubloks. Dies war u. a. eine Domäne der Baureihe E 93. Seit 1933 ist die Strecke elektrifiziert, ab den 1940er Jahren waren 4 Loks dieser Baureihe in Geislingen stationiert:

E 93 01, 02, 03, 04. Dieser Bestand hielt sich bis 1951 mit dem Abgang von E 93 04 zum Bw Kornwestheim. Die restlichen drei Maschinen folgten 1958. Bis zur Ausmusterung Ende der 1970er Jahre war die E 93 (ab 1968 193) als Schubloks hier eingesetzt. Natürlich war auch die stärkere Nachfolgerin E 94 auf der Geislinger Steige tätig. Die Maschinen vom Bw Mannheim hielten sich dort bis 1987, ehe sie von der Baureihe 150 abgelöst wurden. Nach der Ausmusterung der Baureihe 150 übernahm die 151 den Schiebedienst. Reisezüge werden heute allerdings kaum noch nachgeschoben, allenfalls schwere Güterzüge ab Geislingen West. Allerdings ist im Bahnhof Geislingen ebenfalls eine Schublok hinterstellt, für den Fall eines außerplanmäßigen Halts eines höherwertigeren, schweren Reisezugs.

Im folgenden eine Stunde Betrieb im Bahnhof Geislingen, Mai 1992

1.) Der mit 151 162 bespannte N 3423 kurz nach der planmäßigen Ankunft um 16:40. Abfahrt in Stuttgart war um 15:41 als E 3423. Ab Göppingen gings als Nahverkehrszug weiter. Mit dem Zug kam ich aus Plochingen. Unterwegs gabs derart heftige Regenschauer, dass ich schon dachte das mit Geislingen kann ich vergessen. Trotzdem bin ich mal ausgestiegen. Aber wie man sieht prasselt der Regen noch schön herunter.
2.) Bahnsteigimpression am Zugende. Gegenüber stehen Eichgerätewagen.
3.) Schließlich drückt 151 162 die Garnitur zurück. Der ABm und der Bm werden in Geislingen abgestellt. Nur mit den beiden Silberlingen gehts um 17:06 als N 5272 zurück nach Plochingen.
4.) Der entgegengesetzte Blick zeigt eine Ansicht des regennassen Bahnhofs, exakt am km 61,29.
5.) Um 16:55 erreicht der IR 2265 Saarbrücken — Lindau, bespannt mit 103 143 den Bahnhof Geislingen.
6.) Der IR 2265 mit dem hoch oben thronenden Ödenturm im Hintergrund. 7.) Nachdem der InterRegio den Bahnhof wieder verlassen hat und die Steige hinaufklettert, beendet 151 162 ihr Rangiermanöver und kehrt mit nunmehr zwei Wagen wieder zum Hausbahnsteig zurück. Die auf dem Bergkegel im Hintergrund sichtbare horizontale Schneise etwa auf Höhe des Stellwerks zeigt den weiteren Verlauf der Bahntrasse, die in weitem Bogen um Geislingen herumführt und dabei einen 180°-Bogen beschreibt.
8.) Das auf Bild 7 Hp 2 zeigende Ausfahrtsignal von Gleis 3 gilt dem IR 366 Bludenz — Trier, der, mit einer 110 bespannt, hier gerade einfährt.. Abfahrt ist 17:02. Auch hier kann man schön den Verlauf der Strecke und die Steigung erkennen.
9.) Aus der Gegenrichtung braust 151 158 mit einem Güterzug durch Gleis 2.
10.) 17:04 Uhr, die Abfahrt des N 5272 steht kurz bevor. Um 17:59 wird er Plochingen erreichen.
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Bahnhof Geislingen West km 58,0 | Bahnhof Geislingen km 61,3 | Fußgängersteg km 62,6 | Außenkurve km 64,0 | Mühltalfels km 65,0 | Bf Amstetten km 67,0
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