Doku des Alltags: Eisenbahn in der BD München
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Bahnhof Altomünster

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1.) Im Juli 1988 flimmert Altomünster in der Sommerhitze, 36 Kilometer nordwestlich von München und 36 Kilometer östlich von Augsburg entfernt.
2.) So wie hier auf dem Bild eröffnete sich der Blick auf den Bahnhof Altomünster, wenn man von der Aichacher Straße her am Prellbock vorbei schaute. Früher überquerte das Gleis noch als Anschluss die Straße. Direkt an der Rampe am Bahnhofsgebäude zweigte noch ein weiteres Anschlußgleis ab, das ebenfalls über die Straße führte.
Seit dem Umbau des Bahnhofs 1998 hat sich diese Ansicht grundlegend verändert, wobei man sagen kann, dass die zeitgemäße Umgestaltung in Altomünster gut gelungen ist.
3.) Das Bahnhofsgebäude mutet fast etwas fränkisch an, ist aber typisch für diese Strecke. Warte- und Diensträume, sowie Güterschuppen alles unter einem Dach.
Das Gebäude von Markt Indersdorf ist genau dem Altomünsterer entsprechend. Vom Baustil her gleich, aber in kleinerer Ausführung stehen Gebäude in Erdweg und Schwabhausen.
4.) Es ist Samstag. Zwei Garnituren für den Werktagsverkehr sind übers Wochenende in Altomünster abgestellt. An den Kupplungen hänge die Bügel der Zugschlussmelder für den signalisierten Zugleitbetrieb (SZB) auf der Strecke.
Was den Hasenkastensteuerwagen angeht: 1990 gab´s mit dem Hmbf Mü Hbf noch ganze vier BDnf 738:
82-11 115, 82-11 129 (beide Rathgeber), 82-11 226, 82-11 252 (beide LHB)

Dies hier dürfte der 115 sein. Mit der rechteckigen Ausbesserungsstelle über der Führerstandsfenster, wird er noch in ein paar Folgebeiträgen vorkommen.


Werktags verlassen 1988 frühmorgens drei Züge hintereinander den Bahnhof Altomünster, eher der erste aus Dachau ankommt:

N 8351 Altomünster ab 5:05 – 5:45 an Dachau Bahnhof
N 8353 Altomünster ab 5:37 – 6:19 an Dachau Bahnhof ab 6:21 – 6:41 an München Hbf
N 8357 Altomünster ab 6:42 – 7:24 an Dachau Bahnhof

Zum Umlauf der Garnitur des N 8353 ist zu sagen, dass sie nach der Ankunft in München leer nach Fürstenfeldbruck fährt, um von dort um 7:31 als N 7735 Berufspendler nach München Hbf bringt.
Der Zug bleibt tagsüber in München und fährt nachmittags um 16:15 als N 8376 zurück nach Altomünster.

Was Berufspendlerzüge angeht, sind auch noch die Krauss-Maffei-Zubringerzüge nach München-Allach erwähnenswert, die wesentlich mehr Wagen mit sich führten als die übrigen Züge. Im Kursbuch von 1962 sind diese Züge als P2602 Altomünster ab 5.35 Uhr und als P2609/P2611 ab Mü-Allach 16.47/17.40 Uhr zu finden. Mindestens bis 1977 gab es diese durchlaufenden Züge.
5.) Am Vormittag des selben Tages hat 212 100 (heute BayernBahn) den N 8364 nach Altomünster geschoben und wird gleich darauf wieder zurück fahren.
Ankunft war um 11:19, Abfahrt um 11:25.

Wie auch momentan noch die Triebwagen der Reihe 628, wurden auch die hier eingesetzten 212er vom Bw Mühldorf gestellt.

Zum damaligen Zeitpunkt handelte es sich um
212 037, 039, 043, 047, 082, 083, 084, 093, 094, 100, 135, 193, 194, 208, 209, 221
(Stand: 1.1.1989)

Die Loks mit den kursiv geschriebenen Nummern waren schon vor 1987 in Mühldorf beheimatet und zwar als 212er-Gesamtbestand, der erst wuchs mit der Reduzierung des 211er Bestandes [1988 noch 11 Fahrzeuge].

6.) Der Nachmittagszug bei der Einfahrt. Er wird von 212 093 geschoben.
7.) Bis 1986 war die Baureihe 211 eingesetzt (ebenfalls vom Bw Mühldorf). Sie wurde dann mit der Umstellung auf SZB von der 212 abgelöst. Die hier zu sehende 211 054 war von 01.08.1977 – 01.02.1986 in Mühldorf beheimatet.
Danach für 4 Monate in Augsburg und schließlich zurletzt in Hof.

Die Strecke wurde schon ab 1972 mit der Aufnahme der S-Bahn München in den MVV integriert. Am Zuglaufschild links ist erkennbar, dass es sich hier um einen Schaffnerwagen handelt.
Im Gegensatz zu anderen Nachlösewagen, war man auf dieser Strecke auf den Wagen angewiesen, denn es gab auf den Stationen keine Automaten und Stempler, zum entwerten der MVV-Streifenkarten.
Diese konnte man beim Schaffner im Zug kaufen und in diesem Wagen abstempeln.

Das Bw Mühldorf hatte 1985 einen Bestand von 24 Loks der Baureihe 211:

211 037, 038, 039, 041, 054, 055, 056, 063, 075, 116, 268, 274, 276, 277, 278, 279, 280, 281, 282, 286, 288, 346, 347, 349
8.) Gleisplan vom Bahnhof Altmünster. Seit der Einführung des SZB ist die Ausfahrtsweiche eine Rückfallweiche. Die Gleise 1 und 2 haben vereinfachte Nebenbahn-Lichtsignale.
9.) Der Lokschuppen mit angebautem Übernachtungsgebäude stand noch ziemlich lang. Das gleislose Gelände wurde noch von einem Baustoffhandel genutzt. Daneben das BayWa-Lagerhaus, das noch seinen Anschluss hatte.

Links im Bild die Rückfallweiche, erkennbar an dem gelb-schwarzen Weichenhebel.

10.) Der gesamte Ausfahrtsbereich mit den beiden Signalen.
11.) Der Blick in die Gegenrichtung. Hier lässt sich die Lage der einfachen Kreuzungsweiche von der Lokschuppen/Lagerhaus-Zufahrt über Gleis 2 zu Gleis 1 noch erahnen.
12.) Ausfahrt aus Altomünster mit Rückblick auf Lagerhaus und Wohngebäude.
13. + 14.) Bevor die 628.4 das Ruder übernahmen, kam kurzzeitig die Baureihe 218 auf die Strecke, da noch nicht genügend 628er ausgeliefert waren.
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