Doku-des-Alltags: Strecken und Bahnhöfe

(München –) Holzkirchen – Lenggries

Lenggries
km 66,6 v. München Hbf

Während die Strecke bis Bad Tölz schon seit 1874 existiert, erfolgte die Verlängerung nach Lenggries erst 1924. Der Bahnhof wurde groß­zügig ange­legt und hatte eine Trennung zwi­schen Personen- und Güter­bereich. Zudem gab es ursprünglich einen zwei­ständigen Lok­schuppen.

1.) Ab 1995 fuhr man mit der Zuggattung StadtExpress ins Oberland. Zeitweise waren keine Mühldorfer 218 eingesetzt, sondern Kemptener Maschinen. 218 475 ist hier gerade mit dem SE 4067 von München ange­kom­men. Der hintere Zugteil, der ab Schaft­lach als 567 nach Tegernsee fuhr, kam dort um 10:01 an.

Auf Gleis 2 steht 218 446 (abweichend mit Helvetica-Ziffern bei der Loknummer), die um 8:56 mit der RB 6275 von Holz­kirchen in Leng­gries ankam. Dabei han­delt es sich um die mint­grüne Wende­zug­garnitur, die hier auf Gleis 3 steht und als Regional­bahn zwischen Holz­kirchen und Leng­gries pendelt, ohne Flüge­lung nach Tegernsee.

Auf dem Bahnsteig zwischen beiden Loks ist noch eine der H-Tafeln im Querformat zu sehen, diese stammen noch aus der Anfangs­zeit des Bahnhofs.

2. + 3.) Um diese Uhrzeit tauschen die beiden 218 in Lenggries ihre Züge. Dies fand werktags plan­mäßig statt, 218 446 muss zum Tanken nach München. Die Wende­zug­garnitur lief in einem Bayrisch­zeller Umlauf, mit einer Neben­leistung gelangte sie vor­mittags nach Leng­gries. Die Lok kam dann mit dem nächsten Zug nach München. Damit sparte man sich eine Leerfahrt.

4.) 218 446 rollt über Gleis 2 aus dem Bahnhof hinaus.

5.) Und kommt auf Gleis 1 wieder herein, um am anderen Zugende ange­kuppelt zu werden. Die ver­ein­fachten Neben­bahn­licht­signale regeln seit den 80er Jahren den Betrieb. Davor hatte der Bahnhof ein Krauss-Stellwerk, das seit der Streckeneröffnung 1924 in Betrieb war. Es gab nur ein Gruppen­ausfahr­signal für alle Gleise.

6. + 7.) Während 218 446 an ihrem Zug steht, wird 218 475 nach Gleis 3 ans rückwärtige Ende des Wendezuges gestellt. Hier sieht man die Helvetica-Ziffern ganz gut, wie einige 218er damals hatten. Dies war zum dama­ligen Zeit­punkt ein Erkennungs­merkmal für einen abgas­optimierten TB 11-Motor.

8.) Am Kupplungshaken des letzten Wagens vom SE 4068 ist schon der Zugschluss­sender eingehängt, bis Schaft­lach besteht seit 1989 signali­sierter Zugleit­betrieb. Der Strecken­abschnitt ist mit Tf71-Strecken­block aus­ge­stattet.

9.) Die Straßenseite des Empfangsgebäudes.

10.) Abfahrt des SE 4068 nach München ist um 11:09. In Schaftlach wird dann der Tegernseer Zugteil mit­ge­nommen.

11.) Eine Stunde später wird 218 475 die RB 6276 bis Holz­kirchen schieben. Links ist auch noch eine quer­forma­tige H-Tafel. Gleis 3 liegt in großem Abstand zu den beiden anderen Gleisen. Hier hätte es noch Erwei­terungs­möglich­keiten gegeben, wozu es aber nie kam.

12.) Bahnhofsansicht mit dem Güter­schuppen, der hier auch noch mit Gleis angeschlossen ist.

13. + 14.) Silberling-Innenansichten. Mit dem SE 4068 fuhr ich dann bis Schaftlach.

15.) Lenggries 2018: hier fuhren noch die Integrale der BOB ins Oberland, inzwischen hat die BRB mit Lint-Triebwagen den Betrieb übernommen. Hier stehen VT 107 und VT 109 gemeinsam auf den Gleisen 2 und 1.

16.) Das restaurierte Bahnhofsgebäude. Die Bahnsteige wurden der Triebwagenkürze angepasst.

17.) In etwa an der Position, wo ursprünglich auch ein zweiständiger Lokschuppen stand, befindet sich heute das Betriebswerk der BOB bzw. BRB.