Doku-des-Alltags: Trambahn und U-Bahn in München

 

Das Südwestnetz

Harras – Ratzingerplatz – Neurieder Straße (Fürstenried West) [16]

Die Strecke vom Harras bis zur Hofmannstraße (Kreuzung Boschetsrieder Straße) wurde stückweise errichtet. Ab 1904 endete die Strecke noch in Neuhofen in der Plinganserstraße. Die ursprüngliche Plinganserstraße entsprach in ihrem Verlauf der heutigen Fallstraße und Engelhardstraße. Die mehrspurige und geradlinige Plinganserstraße entstand nach dem 2. WK weiter östlich. Auf der Website trambahn.org (externer Link) ist das anschaulich dargstellt.

Die Verlängerung durch die Boschetsrieder Straße bis zur Kreuzung Hofmannstraße wurde 1911 verlängert. Zwischen Hofmannstraße und Aidenbachstraße wurde bis 1912 der Betriebshof 6 der Straßenbahn errichtet, der bis 1971 in Betrieb war. Die Zufahrt der Straßenbahn auf der Hofmannstraße kreuzte hier bei auch das Industrestammgleis II, das vom Bahnhof Mittersendling aus (zusammen mit den Gleisen I und III) die unzählige Industriebetriebe anschloss (siehe auch hier).

Der restliche Abschnitt bis Fürstenried West kam erst Jahrzehnte später dazu, die Eröffnung erfolgte am 30.10.1964. Dabei entstand auf dem Ratzingerplatz eine großzügige Wendeanlage.

1.) Vom Harras führt die Stracke zunächst südwärts auf der Plinganserstraße. Erste Haltestelle an der breiten Straße ist die Heckenstallerstraße, die hier als Teil des Mittleren Rings unten durch führt. Im Hintergrund ist der Turm der Margaretenkirche, der auch als Landmarke an der Bahnstrecke beim Hp Harras zu sehen ist.

2.) Tw 2495 ein Stück weiter südlich an der Haltestelle Neuhofen.

3.) Tw 2478 an der gleichen Haltestelle.

4.) Schließlich biegt die Strecke an der Haltestelle Boschetsrieder Straße in die gleichnamige Straße ab.

5.) Die Haltestelle zeigt sich noch ganz im Stil der 1960er Jahre. Wie man sehen kann hat Tw 2497 eine ziemliche Beule unten am Rahmenblech. Kurze Zeit vorher kollidierte an der Kreuzung der Tölzer Straße ein Auto mit dem Triebwagen.

6.) Der Ratzingerplatz wird erreicht. Genau in der Mitte des großen Platzes befindet sich ein Betriebsgebäude und eine Wendeschleife. Die Boschetsrieder Straße wird hier von der Aidenbachstraße gekreuzt. Rechts im Hintergrund ist die große Halle vom früheren Betriebshof 6 zu sehen.

7.) Von Fürstenried erreicht Tw 2638 den Ratzingerplatz. Die Boschetsrieder Straße führt hier weiter bis zur Autobahnauffahrt der A 95. Die nach rechts abbiegenden Gleise gehören zur Wendeschleife am Ratzingerplatz. Auch die städtischen Busse wenden hier, wie zu sehen ist.

Von 1949 bis 1966 war hier auch der südliche Wendepunkt der einzigen O-Bus-Linie Münchens vom Ratzingerplatz über die Forstenrieder Allee nach Laim und ab 1953 weiter durch die Laimer Unterführung bis zum Romanplatz in Neuhausen.

8.) Nachschuss auf den Beiwagen 3545. Im Hintergrund erkennt man an der Boschetsrieder Straße an der Kreuzung von der Hofmannstraße den Hochbunker, wo sich bis Anfang der 1960er Jahre die Wendeschleife befand. Leider habe ich von diesem Abschnitt keine eigenen Fotos.

9.) Weiter geht es die Boschetsrieder Straße entlang, um diese dann in einer kurzen tunnelartigen Unterführung zu unterqueren und parallel zur Drygalskiallee (rechts im Bild) wieder zum Vorschein zu kommen. Ab hier verläuft die Strecke weitgehend auf ihrer eigenen Trasse abseits der Straße.

Beidseitig des Tunnels waren Lichtsignale, hier ist das südliche zu sehen. Es zeigt "S3 – freie Fahrt" (grünes Licht) (aus der Signalordnung für die Tunnels am Petuelring und an der Drygalskialle).

10.) 2493 kurz vor der Haltestelle Züricher Straße.

11. +12.) Haltestelle Züricher Str. Hier biegt die Strecke von Nordosten kommend nach Westen ab, in die Züricher Str.

13.) Fahrt entlang der Züricher Straße, im Hintergrund das Sendlinger Heizkraftwerk an der Kreuzung Drygalskiallee/Züricher Str. Der Tw 2666 fährt nach Westen und hat nicht mehr weit bis zur Endstation.

14.) Unmittelbar an dieser Stelle befindet sich heute die U-Bahn-Station Forstenrieder Allee. Die Straßenbahnstation hieß dagegen Limmatstraße. Die U-Bahnstation hat heute mehrere Abgänge, die Forstenrieder Allee kreuzt weiter im Hintergrund bei dem Wohnblock.

15.) Schließlich vollzieht die Züricher Straße einen Schwenk nach Südwesten und führt auf die nächste Haltestelle Basler Straße zu. Links im Bild zeichnet sich schon der Todesstoß der Linie ab.

16.) Zum Vergleich, die Ansicht 17 Jahre später, im Sommer 2008.

17.) Weiter gehts Richtung Südwesten. Im Hintergrund geht erneut eine Rampe nach unten, mit der Unterführung wird die Garmischer Autobahn unterquert. Auch hier wird der Charakter als Überlandstraßenbahn deutlich: ein vollständig mit Andreaskreuzen und Lichtzeichen ausgestatteter Bahnübergang und ein BÜ-Überwachungssignal. Hier kreuzt der Hans-Fitz-Weg.

18.) Nach der Autobahnunterquerung gehts in einem sanften Bogen bergan zur Haltestelle Neurieder Straße. Aufgrund der U-Bahn-Bauarbeiten in Fürstenried West endete die Strecke seit 1987 hier. Dazu wurde auch im Anschluss eine neue temporäre Wendescheife gebaut. Ursprünglich führte die Strecke weiter bis an die Stelle, wo heute U-Bahnhof und Bushaltestelle Fürstenried West ist.

19.) Nachdem die Garnitur gewendet hat und am Abfahrtsbahnsteig steht, kommt schon die nächste Tram mit Tw 2612

20.) 2612 beim Wenden. Durch die Schneise zwischen den Bäumen mit dem leeren Schotterbett führte bis kurz zuvor die Strecke bis nach Fürstenried West.

21.) Und am Abfahrtsbahnsteig.

22.) Schon fährt der nächste Zug ein: Tw 2608 beim Halt am Ankunftsbahnsteig. Dahinter ist die Rampe zur Autobahnunterführung sichtbar

22.) Bahnsteigimpression mit Stationsschild, Fahrplänen, Liniennummer und Abfalleimern.