1.) Aktuelles Vergleichsbild von 2021. Auch nördlich des Bahnsteigs gibt es einen Ausgang zur Unterführung Margeretenstraße. Das Signal 106 steht noch am selben Ort, aber statt des weiß-gelb-weiß-gelben Mastschild hat es nun ein weiß-rot-weißes. Am Gegengleis steht auch ein Vorsignal, die Strecke ist im Gleiswechselbetrieb befahrbar. Das Vorsignal links an der Strecke nach Laim Rbf steht für das Hauptsignal 300 F, das direkt am alten Bahnsteig IGA-Park steht, beim km 3,4.
2.) Kartendarstellung des Untersendlinger Streckenabschnitts. Zu beachten ist die zweifache Kilometrierung (Strecke 5530 und 5505).
Ursprünglich gab es im nördlichen Bereich vier schienengleiche Bahnübergänge: Baumgartnerstraße, Lenau-/Kraelerstraße, Fuggerstraße und Jägerwirtstr. Sie wurden bis spätestens Anfang der 1960er Jahre aufgelassen. Weil sich die Baumgartnerstraße zu einer wichtigen Durchgangsstraße entwickelte, wurde 1963 eine Straßenunterführung gebaut. Wann der dortige Bahnübergang aufgelassen wurde, ist nicht ganz geklärt, möglicherweise früher, als die anderen drei. Es gibt Darstellungen in Stadtplänen, in denen die Baumgartnerstraße bereits 1941 gänzlich ohne Bahnquerung eingezeichnet ist, während die weiter südlich gelegenen Bahnübergänge noch vorhanden waren.
3.) Die Bahnstrecke taucht hier in Untersendling ein und bildet in ihrem Verlauf die Grenze zwischen den Stadtbezirken Sendling und Sendling-Westpark.
169 003 ist am 30.5.1981 auf Sonderfahrt ins Isartal unterwegs. Hier geht es etwa beim km 3,7 (v. Laim Rbf) bzw. km 4,4 (v. Mü Hbf) am alten Bahnwärterhaus an der Martin-Behaim-Straße vorbei. Das Hauptsignal im Hintergrund ist das Sbk 105 (vgl. Teil 1, Bild 25 und Teil 2, Bild 30).
Das Bahnwärterhaus (km 4,467) stammt aus der Frühzeit der Strecke und wurde um 1860 herum errichtet. Einem Streckenband von 1920 zufolge wurde das Gebäude bereits um 1920 herum nur noch als Wohnhaus genutzt. Der Posten für die Blockstelle und Schrankenbedienung wurde ein Stück nach Süden zum 4,540 versetzt. Der Bahnübergang Lenau-/Kraelerstraße selbst befand sich beim km 4,531.
Die bis ca. 1964 existierende Blockstelle hatte über die Jahre verschiedene Bezeichnungen:
1914 – 1927 Zwischenblockstelle Zbk c
bis ~1947 Bk Forstenriederstraße
bis ~1964 Bk Behaimstraße
Danach wurde der selbsttätige Streckenblock eingerichtet.
4.) Der Nachschuss beim km 3,8 zeigt auch interessantes: die Ne6-Tafel des Hp Margaretenplatz. Und ja, dessen Bahnsteig ist ganz hell im Hintergrund erkennbar. Auch eine Bahnsteigbeleuchtung hat er bekommen, als er für den Papstbesuch 1980 neu errichtet wurde. 1981 war er samt Beleuchtung noch vorhanden.
Das Vorsignal mit Geschwindigkeitsanzeiger kündigt das Einfahrsignal Mittersendling an. Die Asphaltreste im Vordergrund ist der Überrest des Bahnübergangs Lenau-/Kraelerstraße.
An der Gebäudelücke, die oberhalb des vorletzten Wagens zu sehen ist ist, trifft die Fuggerstraße auf die parallel zur Bahn verlaufenden Martin-Behaim-Str. Dort befand sich der nächste Bahnübergang.
5.) Aktuelles Vergleichsbild: 420 481 ist auf der S 20 unterwegs und rollt am inzwischen gut 160 Jahre alten Bahnwärterhaus vorbei, das unter Denkmalschutz steht. Die Ne6-Tafel hier kündigt den Heimeranplatz an.
6.) Der Nachschuss auf den km 3,8 zeigt, dass der Fernsprechkasten noch vorhanden ist und sogar die Stützen der einstigen Ne6-Tafel vom Margaretenplatz. Man beachte auch, dass das Eckhaus an der Fuggerstraße inzwischen ein Mansardendach bekommen hat.
7.) Standort weiter südlich, Blick nach Norden. Hier ist wiederum das noch rot verputzte Eckhaus Fuggerstraße ohne Mansardendach zu sehen. Zu diesem Wohngebäude lässt sich noch sagen, dass es um 1910-15 das erste Haus in seinem Straßengeviert war. Es stand allein auf weiter Flur. Aus dieser Zeit gibt es eine Aufnahme des Fotografen Georg Pettendorfer, der das Gebäude aus südwestlicher Richtung vom damals schon existierenden Bahnübergang aus fotografiert hat. Es ist im Buch "Links und rechts der Isar" (Hugendubel-Verlag) auf S. 74 abgebildet.
Claus-Jürgen Schulze fotografierte am 3.8.1975 gegen 7:30 den N 7933 Unterpfaffenhofen-Germering – Großhesselohe Isartalbf.
Die Fahrzeiten der Siemenszüge 1975.
8.) Standortwechsel, andere Gleisseite, Blick nach Südosten auf die Margaretenkirche in Sendling. 218 230 am 17.5.1975 mit dem E 3538 Bayrischzell – München, Abfahrt in Bayrischzell war um 13:41, Ankunft in München Hbf um 15:11.
9.) Die selbe Leistung, nur mit gedrehter Garnitur und sechs Jahre später. 218 349 schiebt den E 3538 am 4.10.1981 nach München Hbf. Die Häuserblöcke gegenüber sind auch auf dem vorangehenden Bild im Hintergrund zu sehen. Hier ist wieder das Blocksignal 106 zu sehen. Im Vordergrund der erneuerte Bahnsteig Margaretenplatz.
10.) Zum Vergleich: als 144 034 am 11.7.1979 mit dem Lr 35477 vorbeikommt, ist der alte Bahnsteig Margaretenplatz nicht vorhanden. Die Neuerrichtung erfolgte erst 1980, als der Papstbesuch anstand.
11.) 144 089 rollt 2.8.1979 mit dem N 7933 Unterpfaffenhofen-Germering – Großhesselohe am inzwischen schon auf S-Bahnniveau gebrachten Bahnsteig Harras vorbei.