Doku des Alltags: Eisenbahn in München
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Heimeranplatz /Abzw. Westendstraße

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Der Abschnitt Heimeranplatz (km 3,4) – Harras (km 5,2) – Mittersendling (km 6,5) – Siemenswerke (km 7,9) – Solln (km 9,5), ist Bestandteil der Strecke München – Holzkirchen, der betrieblich auch mit der Isartalbahn nach Wolfratshausen durchgebunden ist, aber auch mit Laim und Pasing.

Die Strecke nach Holzkirchen wurde als Teilstück der Bayerischen Maximiliansbahn gebaut, der Abschnitt München – Großhesselohe wurde am 24.6.1854 in Betrieb genommen.

Elektrifizierungdaten:
München Hbf – Solln – Großhesselohe Isartalbf: 29.9.1957
Solln – Deisenhofen: 28.9.1968

Der Ausgangspunkt der Streckenbeschreibung ist an der heutigen Betriebstelle München-Heimeranplatz, gelegen zwischen Westend und Sendling beim km 3,4 von München Hbf und km 2,6 von München-Laim Rbf. Hier treffen mehrere Strecken aufeinander und verzweigen sich wieder, weitgehend ohne Weichenverbindungen zueinander:

München-Laim Rbf km 0,0 – München-Mittersendling km 5,8
München-Laim Rbf km 0,0 – München Süd km 4,8
München Hbf km 0,0 – Holzkirchen km 36,5
München Hbf km 0,0 – Rosenheim km 64,9

Die S-Bahnstation Heimeranplatz gibt es seit 1982. Der namensgebende Platz liegt östlich der Bahn im Stadtteil Westend. Am 31.5.1981 nahm die S7 nach Wolfratshausen mit Triebzügen der Baureihe 420 den Betrieb auf, nachdem mit dem Bau des Südstreckentunnels die Anbindung an die Stammstrecke gegeben worden war. Bis dato fuhren 141-geführte Wendezüge als S10 nach Wolfratshausen, die in München Hbf im Holzkirchner Flügelbahnhof abfuhren. Das betraf auch die Züge ins Oberland über Holzkirchen, da die Streckengleise genau dort begannen. Mit der Streckenverlegung durch den neuen Tunnel war die Verbindung in den Holzkirchner Fbf nicht mehr gegeben und seither starten die Oberland-Züge im Starnberger Fbf und legen auch an der Donnersbergerbrücke einen Halt ein. Der gegenüberliegende Bahnsteig Heimeranplatz West wurde am 28.10.2001 in Betrieb genommen mit der Einführung der S 20.

Der Südring nach München Ost verläuft ab hier viergleisig bis München Süd, die Holzkirchner Strecke biegt nach Süden in den Stadtteil Sendling ab. Bis Mittersendling ist die Trasse dreigleisig, das Gütergleis aus Laim Rbf läuft parallel.

Besonderer Dank geht an Paul Müller (Isartalbahner), Claus-Jürgen Schulze (CJS) und Ernst Ulrich (e_u) für die Bereitstellung ihrer Fotoschätze um detaillierte Einblicke in vergangene Zeiten zu schaffen. Aus der Sammlung von Ernst Ulrich wird es in den nächsten Teilen auch ein paar besondere Raritäten von Dr. Walter Abriel und Günter Luckmann zu sehen geben. Die Fotos sind dementsprechend gekennzeichnet. Die Bilder, die mit "doku-des-alltags.de" gekennzeichnet sind, sind von mir selber.

km 3,4 v. Mü Hbf [Heimeranplatz]
km 2,6 v. Mü-Laim Rbf [Heimeranplatz West]

1.) Einen ersten Überblick verschafft man sich am besten von oben. Wenn man nur den heutigen Zustand kennt, erschließt sich vielleicht nicht sofort wo das ist. Pauls exklusiver Aussichtspunkt hier befindet sich im obersten Stockwerk des Hochhauses der Firma Philips am Heimeranplatz, Ridlerstraße/Ecke Garmischer Straße.

Die von Nürnberg ausgeliehene 140 813 ist am 11.11.1974 mit dem N 8631 auf der Linie S 22 nach Holzkirchen unterwegs. Auf der S 22 fuhren planmäßig Wendezüge mit 140.8 und modernstem Wagenmaterial: Steuerwagen BDnrzf 740 und Bnrzb 725 der neuesten Bauserien, kenntlich an den Lautsprechern neben den Türen und den "Tür offen"-Leuchten am Dachende.

Der Zug befindet sich genau an der Stelle, wo heute der Bahnsteig der Station Heimeranplatz ist. Auf dem Gelände des Bus-Depots im Vordergrund wurde Anfang der 80er Jahre das Sheraton-Hotel Westpark gebaut. Gegenüber auf der anderen Gleisseite ist das Gelände der Eisen- und Kohlehandlung Gebrüder Röchling in der Hansastraße. Das Verwaltungsgebäude mit dem steilen Dach, die sogenannte Sander-Villa, steht heute unter Denkmalschutz. Sie ist integriert in das Gelände der ADAC-Zentrale, deren markantes Gebäude hier seit 2012 in die Höhe ragt.

Die beiden Formvorsignale an den Gleisen Richtung Laim waren bis 2002 in Betrieb.

Einen (ziemlich langen) Bahnsteig gab es hier dennoch: An dem Gleis, das von Pasing/Laim nach Mittersendling führt, wurde 1960 ein Bahnsteig errichtet, der dem in München stattfindenden Eucharistischen Weltkongress diente, der danach jedoch (wahrscheinlich) nicht mehr regulär genutzt wurde. In diesem Bereich befindet seit 2001 der Bahnsteig Heimeranplatz West (Gleis 11) für die S 20.

2.) Nach Überquerung der Garmischer Straße steigt die Holzkirchner Trasse an, um gleich darauf die Südringgleise zu überqueren. An Gleisen ist zu sehen (vorne vorne nach hinten):

- 1 Industriestammgleis Eilgutbahnhof (Hauptzollamt) - Messegelände
- 2 Streckengleise München Hbf/Holzkirchner Flügelbahnhof – Holzkirchen
- 2 Streckengleise München Hbf – München Ost
- 2 Streckengleise München-Laim Rbf – München Süd
- 1 Streckengleis München-Laim Rbf – München-Mittersendling
- 1 Industriestammgleis von München-Laim (beginnend an der Friedenheimer/Elsenheimer Brücke)

3.) Wenig später kommt 116 014 mit dem neun Wagen starken N 4509 nach Rosenheim vorbei(München Hbf ab 12:40). Das Busdepot im Vordergrund gehört dem Verkehrsunternehmen Baumann, dessen Busse im Münchner Südwesten im Linienverkehr eingesetzt wurden.

An der Grundstücksgrenze des Busunternehmers, wo hier die Hecke ist, ist heute der Zugang zum S- und U-Bahnhof Heimeranplatz. Zwei Grundstücke weiter befindet heute der TÜV Süd.

4.) Der dritte Wagen ist der damals letzte ehemalige C4ü bay 29, also ein bayerischer Karwendelwagen.
5.) Der Verkehr auf der Garmischer Straße ist überschaubar. Und natürlich gibt es noch nicht den Graben zum Trappentreutunnel. Hier ist auch der Gleisanschluss der Firma Röchling zu sehen. Ganz oben an der Hansastraße hinter den Bäumen versteckt die denkmalgeschützte Villa Flora. Damals ziemlich marod, heute luxussanierte Eventlocation.
6.) Wieder geht es am Heizöllager von Max Müller vorbei. Einige Kesselwagen stehen auf dem Anschlussgleis.
7.) Auf dem nächsten Grundstück befindet sich das Farbenwerk Flamuco. Interessant ist die Schiebebühne zwischen den Betriebsgrundstücken. Das Bürogebäude steht noch heute. Daneben das Bauunternehmen Leonhard Moll. In dem langgestreckten Gebäude im Hintergrund ist seit Anfang der 90er Jahre die Partymeile vom Feierwerk ansässig.

Unten ist das Anschlussgleis von Philips zu sehen, das hier an das Stammgleis angeschlossen ist. Das Stammgleis vorne folgt zunächst der Holzkirchner Strecke und steigt dann zur Ganghofer Straße an, um diese an der Zufahrt zum Messegelände zu überqueren.

8.) 260 107 beim Überqueren der Ganghoferstraße am 29.5.1970. Nach rechts geht es ins Messegelände, wo 1953 die Deutsche Verkehrsausstellung und 1965 die Internationale Verkehrsaustellung (IVA) stattgefunden hat. Im Hintergrund der später abgetragene Messeturm.

Den Trambahngleise gehörten zur Linie 22 Harras – Nikolaiplatz, die am 28.2.1970 eingestellt wurde. In dem Zeitraum begann auch der Umbau der Donnersbergerbrücke
(siehe auch hier: Bild 7 + 8). In Blickrichtung durchqueren die Gleise das Westend, entgegengesetzt Richtung Harras.

Der geradlinige Verlauf der Ganghoferstraße zeugt noch heute davon, dass sie ursprünglich als als Eisenbahntrasse angelegt worden war. Hier verlief die 1854 eröffnete Strecke, die zunächst nur bis Großhesselohe führte. Bereits 1868 wurde die Strecke auf die heutige Trasse verlegt, also westlich ums Westend herum.
9.) Von der Ganghoferbrücke auf die Südringgleise geschaut: am 26.5.1966 fotografierte Ernst Ulrich die vom Hauptbahnhof kommende E 16 02.
10.) Während ein von Laim kommender Güterzug vorbeigerumpelt ist, überquert im Hintergrund eine 78 mit Umbauwagen die Gleise. Sie kommt aus Holzkirchen.
11.) Ebenfalls von dort kommend, in anderer Perspektive in der Kurve kurz nach der Streckeüberquerung, die 78 303 am 20.7.1966. Im darauffolgenden Jahr war es auch 78 303, die Ära der T 18 beim Bw München Hbf beendete. Am 27.5.1967 bespannte sie ein letztes Mal einen Eilzug nach Lenggries.
12.) Vergleichsbild zu den Bildern 9 + 10 vom 2.10.2011 mit einem nach Wien fahrenden Railjet. Der Bewuchs ist üppiger geworden, ebenso die Hochbauten im Hintergrund.

13.) Ein 423 auf der S7 bei der Überquerung des Südrings. Auf dem Gelände im Vordergrund befand sich früher die Firma Johannes Beutler, dort wurden in den 60er Jahren Dampfloks verschrottet.
14.) Am 15.9.1977 stand Claus-Jürgen Schulze auf dem Dach des Flamuco-Gebäudes und fotografierte den E 3536 aus Bayrischzell, bespannt mit 218 344. Dahinter das leergeräumte Beutler-Gelände, links davon das Gleis rauf zur Ganghoferstraße und rein ins Messegelände.
15.) In der Gegenrichtung eine 141 mit einem Wendezug der S10 nach Wolfratshausen, überragt von der Münchner Stadtkulisse.
16.) Hier nun eine Ansicht vis à vis zum Philips-Gebäude, Standort vom Isartalbahner (Bilder 1 – 7). Hier ist 116 009 wiederum mit dem N 4509 nach Rosenheim unterwegs. Rechts vom Philips-Gebäude erkennt man weiter hinten ein Logo mit einem blauen Elefanten: hier war die Reifenfirma Metzeler ansässig. Noch weiter dahinter das Dach des Hauptzollamtes an der Donnersbergerbrücke und ganz links die Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke.
17.) Die frisch umlackierte 141 018 mit Umbauwagen und einem Vorkriegseilzugwagen unterwegs Richtung Hauptbahnhof. Der Südring und der Südbahnhof werden dann mal gesondert behandelt werden.

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