Doku-des-Alltags: Eisenbahn in München

 

München-Laim

Schienenwege an der Friedenheimer Brücke im Bereich des Stw Mü-Laim 1

Beschrieben ist die Situation Ende der 1980er Jahre. Im Bereich der Friedenheimer Brücke treffen verschiedene Schienen­wege auf­einander. Aus dem Rangier­bahnhof München-Laim kommend, unterquert die Güter­strecke [5530] nach München Süd (via Heimeranplatz) zu­nächst den Haupt­strang München-Pasing – München Hbf in südöst­licher Richtung. Insgesamt sechs Gleise laufen durch diese Unter­führung. Unmittelbar nach der Unterquerung zweigen zwei Gleise nach Osten ins Bw München 1 ab. In dem sich daraus ergebenden Strecken­zwickel steht das Gebäude des Stell­werks München-Laim 1 (mech. Krauss). Das Stellwerk ist von 1894 bis 2008 in Betrieb.

Im Anschluss davon biegen drei weitere Gleise Richtung Osten zum Betriebswerk ab, eines davon verläuft hinter dem Stellwerk 1. Die beiden nördlichen Gleise bilden die Zufahrt zu den Rund­häusern (1989 ist nur noch Haus 4 zum Teil vorhanden), das süd­liche stellt die soge­nannte „Eilgüterbahn“ dar, eine direkte Ver­bindung von München Hbf nach München-Laim Rbf [Strecke 5532]. In den 1970er Jahren noch ein­gleisig, später zweigleisig. Von diesem Gleis zweigt zudem die Zufahrt zu der großen VersA-Halle (DB-Versuchsamt) an der Lands­berger Straße ab.

Von Westen her verläuft südlich des Haupt­stranges die ein­gleisige Verbindungsstrecke von München-Pasing [5521]. Beim Abzw. Landsberger Straße auf Höhe der Laimer Unter­führung besteht die Möglichkeit eines Wechsels auf die Pasinger Hauptbahngleise.

Parallel zur eingleisigen Verbindungs­strecke verläuft das Industrie­stammgleis, an das zahl­reiche Gleis­anschlüsse entlang der Landsberger Straße ange­schlossen sind. Unmittelbar vor dem Abzw. Frieden­heimer Brücke mündet das Stamm­gleis beim km 4,4 über eine Doppel­kreuzungs­weiche in die Verbindungs­strecke, bevor diese ihrerseits in die Güter­strecke Mü-Laim Rbf – München Süd [5531] bzw. – Mittersendling [5530] mündet.

1.) Signal „T“ mit Hauptsperrsignal 42 an der Ausfahrt von München-Laim Rbf. Wie das Signal im Hinter­grund ist es ein reines Deckungs­signal für den Abzweig Friedenheimer Brücke, wo das Pasinger Strecken­gleis einmündet.

Die Gleisverläufe im Bereich der Friedenheimer Brücke.

2.) Die Doppelkreuzungsweiche am Ende des Industrie­stamm­gleises im November 1987. Daneben der km 4,4 von München-Pasing mit dem dazu­gehörenden Strecken­gleis. Unmittelbar dahinter über­spannt die neue Friedenheimer Brücke (IB 1983) die Gleise. Im Hinter­grund das gesamte Strecken­bündel Richtung Heimeran­platz und die Unter­führung der Landsberger Straße.

Die DKW erfüllt 1987 nur noch die Funktion als Schutz­weiche. Der gekappte Ast ist der frühere Anschluss Hörsch (Ferrostaal).

3.) Der entgegengesetzte Blick. Vorne die DKW mit Stamm­gleis, daneben das Pasinger Gleis, beide ansteigend. Dahinter auf tie­feren Niveau die Streckeng­leise von/nach München Süd im Einfahrts­bereich von Laim Rbf und das Stell­werk 1. Auf dem Damm dahinter verlaufen die Haupt­strecken­stränge zum Haupt­bahnhof. Hier schleppt 150 173 eine 140 ins Betriebswerk.

4. + 5.) Zweimal Anfängerpech des Fotografen. Zuerst war der Turm­masten im Weg, dann der Brückenpfeiler.

194 137-6 (Bw Ingolstadt) rückt ins Bw München 1 ein. Als eine der letzten E 94 bei der Deutschen Bundes­bahn wird sie am 28.6.1988 aus­gemustert.

6.) Die Einmündung in den Südring Ende Oktober 1989. Rechts das Schutz­gleis des Pasinger Stammgleis.

7.) Demenstprechend die Grundstellung der DKW vom Stammgleis zum Schutzgleis. Ansicht entgegengesetzt.

8.) 1044 050 verlässt München-Laim Rbf mit einem Zug der Rollenden Landstraße Richtung München Ost.

9.) Von München Süd via Heimeranplatz kommend erreicht 150 100-6 (Bw Nürnberg 2) München-Laim Rbf.

Die Elsenheimer Brücke ist das Tor zum Südring. Links die zwei­gleisige Strecke nach München Süd, daneben das Gleis nach Mittersendling. Das vierte Gleis ganz rechts das Stammgleis Hansastraße, von dem mehrere Anschlüsse abzweigen.

10.) Die südliche Bw-Zufahrt. Der Schutthügel links gehört zu den Resten des Rundhauses 5, dahinter ist zum Teil noch Rund­haus 4 vorhanden. Die Drehscheibe ist 1989 noch in Betrieb, die Freigleise werden zum Abstellen von Rangierlok verwendet. Die verbliebenen Schuppen­gleise sind im Oktober 1989 bereits gesperrt.

Das Formsignal „C“ gehört zur Eilgüterbahn nach München Hbf, es unterquert weiter östlich die Rosen­heimer und Holzkirchner Strecke und kommt kurz vor der Donners­berger­brücke wieder zum Vorschein [siehe hier]

Das ansteigende Gleis rechts führt zur BZA-Halle. Rechts, in der Mitte und Links sind noch Fundament- und Widerlagerreste der alten Friedenheimer Brücke zu sehen, die 1983 durch die neue Brücke ersetzt wurde.

11.) Am 3.4.1980 war die 221 119 vom Bw Gelsenkirchen-Bismarck zu Besuch in München bei der VersA, zum Zweck einer Getriebeprüfung. Anlass war der Rückzug der Baureihe aus dem Personenverkehr und ausschließlichen Einsatz als Güterzuglok im Ruhrgebiet.

12.) Die Lok vor der großen VersA-Halle an der Landsberger Str.

13.) Vorderansicht des Formsignals „C“. Rechts erkennt man im Gebüsch ein weiteres Gleis. Auch hier sind wieder die Fundamentreste der alten Brücke zu sehen und als Bezugspunkt die neue Brücke.

14.) Zufahrt zur VersA-Halle. Das rechte Hallentor ist das, vor dem auf Bild 12 die 221 steht.

15.) Der Vorserien-Triebzug 420 001-0 / 421 001-9 / 420 501-9 befährt am 18.04.2010 auf seiner vorläufigen Abschiedsfahrt die Verbindungsstrecke nach München-Pasing.

16.) In den 1970er Jahren befördert 260 857 einen einzelnen Güterwagen auf dem Industriestammgleis von einem der dortigen Anschlüsse in Richtung München Süd. Die Fuhre rollt gerade an dem Vorsignal vorbei, das auch auf Bild 15 zu sehen ist. Die Fernbahngleise überqueren die Gütergleise noch mit dem alten Brückenbauwerk. Dahinter liegt der Rangierbahnhof Laim, links angeschnitten ist das Stellwerk 2 zu sehen.

(Foto: Claus-Jürgen Schulze.)