Doku des Alltags: Eisenbahn in München
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Eisenbahn in München | Hauptbahnen Richtung Norden
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Moosach ist der 10. Münchner Stadtbezirk und wurde 1913 eingemeindet und dabei in den schon bestehenden Stadtteil Neuhausen integriert. Das bis dahin bestehende Dorf Moosach b. München ist viel älter als München selbst und wurde im Jahr 807 das erste Mal urkundlich erwähnt.

Die Eisenbahn erreichte Moosach erst 1892, durch die damalige "Neubaustrecke" München Centralbahnhof – Laim – Feldmoching. Seit 1858 gibt es zwar die Strecke München – Landshut, jedoch hatte die ihren Ursprung im Bahnhof der Bayerischen Ostbahn, der etwa an der Stelle des heutigen Starnberger Flügelbahnhofs lag. Schon wenige hundert Meter westlich des Bahnhofs, bog die Strecke nach Norden ab, etwa an der Stelle, wo heute das S-Bahnüberwerfungsbauwerk zwischen Hacker- und Donnersbergerbrücke steht und wo damals die Lokomotivfabrik Krauss & Co (vor ihrer Fusion mit Maffei) ihren Ansitz hatte. Auf der heutigen Landshuter Allee führte die Trasse schnurgerade bis Feldmoching und streifte Moosach dabei nur imaginär an der heutigen Stadtteilgrenze.

Da die Ostbahn bereits 1875 von der Staatsbahn übernommen wurde, war diese knappe Anbindung an den Centralbahnhof natürlich ein Hindernis. Schließlich wurde dieser bis 1884 komplett umgebaut und erhielt seine große 4-schiffige Bahnsteighalle.
So wurde die Linienführung nach Feldmoching weiter nach draussen verlegt, mit weitem Bogen über Laim um Nymphenburg herum bis Moosach. Im Zuge des zweigleisigen Ausbaus Feldmoching – Landshut 1891/92 erfolgte der Neubau von Beginn an zweigleisig. 1925 wurde die Strecke bis Landshut elektrifiziert.

1.) Vor dem Bahnhof liegt der Bunzlauer Platz mit der Trambahnwendeschleife. Das EG zeigt sich in der Bauform, wie sie an der Strecke nach Landshut, aber überhaupt auch in Niederbayern üblich ist. Zugleich ist es eines der wenigen Münchner Bahnhofsgebäude, die sich nicht nur weitgehend im Ursprungszustand zeigen, sondern überhaupt noch vorhanden sind. Links daneben die Güterabfertigung.
2.) Seit der Eröffnung des Abschnitts Leonrodplatz – Moosach am 23.11.1930 kann man vom Stachus mit der Trambahn nach Moosach fahren. Die zum Zeitpunkt bis zum Effnerplatz führende Linie 20 endet heute am Stachus. Vor 1980 war Moosach der Endpunkt der Linie 1, die ebenfalls quer durch München bis nach Berg am Laim führte. Vor dem 2. Weltkrieg gab es die Linie 14, die vom Isartalbahnhof nach Moosach führte. Der hier zu sehende Tw 2509 (vor 1971 Tw 983) verließ die Werkshallen des Herstellers Rathgeber, dessen Gelände gleich auf der anderen Gleisseite des Bahnhofs liegt, im Jahr 1963. Es war der erste M-Wagen, in den die Transistorsteuerung GEAMATIC* serienmäßig eingebaut wurde.

3.) Es ist kurz nach 13 Uhr und 290 194 wartet mit einem Übergabewagen auf die Abfahrt Richtung Norden.
4.) 140 026 steht auf einem der Gütergleise mit einem Güterzug. Der Großteil besteht aus ERMEFER-Kesselwagen. Nebenan wird von 360 858 ein anderer Güterzug rangiert, der hauptsächlich aus Hapag-Lloyd-Containern besteht. Diese werden für die Spedition Ascherl bestimmt sein, deren Gebäude in der Bildmitte herausspitzt. Die restlichen Wagen kommen auf den Zug von 140 026.
5.) Ein weiterer Rangierdiesel steht an der Kopframpe: 290 150 hat Pause. An der Güterhalle wird Stückgut verladen. Vorne stehen größere Kisten, die mit Suzuki beschriftet sind.
6.) Einfahrt eines 420er Vollzuges der Linie S2 Petershausen – Holzkirchen. Die Gleise 4 und 5 sind die durchgehenden Hauptgleise der Landshuter Strecke. Obwohl hauptsächlich der S-Bahn vorbehalten, gibt es 1990 folgende Reisezughalte:

05.41 N 4303 aus Landshut
06.32 N 4309 aus Landshut
07.17 N 4311 aus Landshut
14.14 N 4323 aus Landshut

07.13 N 4304 nach Regensburg
15.17 E 3084 nach Plattling
16.16 E 3086 nach Passau
16.36 E 3306 nach Regensburg
17.17 E 3316 nach Straubing
17.36 E 3310 nach Regensburg (5), (6), (+)

Wie man an den Fahrzeiten sieht, dienten diese Halte dem Pendlerverkehr. Auch heute halten noch einige Regionalbahnen in Moosach. Beispielsweise 1977 war es noch anders. Da war Moosach noch in die KBS 930 eingebunden und es gab wesentlich mehr Reisezughalte. Erwähnenswert ist noch, dass es bereits seit 1973 auf der S1 zwischen Moosach und Neubiberg einen ganztätigen 20-Minutentakt gab.
7. + 8.) Fünf Minuten nachdem der 420-Vollzug Gleis 5 Richtung Innenstadt verlassen hat, rollt 140 044 mit Hp 1 auf dem Gütergleis Richtung Laim Rbf. 140 044 gehört zu den Exemplaren mit zwei unterschiedlichen Lampenausführungen.
9.) 360 858 hat das Rangiergeschäft (Bild 4) beendet und kurbelt auf Gleis 2 an dem Güterzug entlang.
10.) Kurzer Halt neben 140 026, deren Lokführer nun schon das Spitzenlicht eingeschaltet hat. Wie man sieht, ist der Zug nun um einige Wagen länger geworden. In Kürze wird es wohl nordwärts gehen, nach Landshut oder vielleicht weiter nach Regensburg.

Links hinter dem Gebüsch sieht man einige Wagen im 5-gleisigen Verladebahnhof samt Portalkran. Dort werden nun wohl auch die Wagen mit den Hapag-Lloyd-Containern stehen.

360 858 wurde 1960 als V60 858 in Dienst gestellt und war ganze 55 Jahre im Einsatz bei der DB. Zuletzt war sie als 364 858 in Ulm beheimatet, wo sie im Jahr 2015 ausgemustert wurde. Mit den Einsatzjahren kann 140 026 nicht mithalten, die Lok wurde bereits 2002 nach 44 Jahren ausgemustert.

11. + 12.) 150 049 kam auf Leerfahrt aus Feldmoching, wendet in Moosach und fährt weiter nach Milbertshofen. Vor dem Bau des Rbf Nord gab es von der KBS 930 zum Nordring die Verbindungskurven Moosach – Abzw. Oberwiesenfeld und Feldmoching – Milbertshofen. Letztere wurde später gekappt und stattdessen in westliche Richtung eine Kurve von Feldmoching in den Rbf gelegt. Könnte also sein, dass es zum Aufnahmezeitpunkt vorübergehend keine direkte Verbindung Feldmoching – Nordring gab, so dass in Moosach Kopf gemacht werden musste.
13.) Hier fährt sie wieder ab, Richtung Nordring.
Weiterführender Link zum Nordring:
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