Doku-des-Alltags: Eisenbahn in München
Der 1991 in Betrieb genommene Rangierbahnhof München Nord verfügt über eine westliche Einfahrgruppe mit 12 Gleisen. Von dort aus schließt sich der Ablaufberg an, nach dem sich 40 Richtungsgleise auffächern. Im Osten ist die Ausfahrgruppe mit 13 Gleisen. Dies stellt die erste Ausbaustufe dar. Eine mögliche weitere Ausbaustufe könnte den Rangierbahnhof auf 19 / 64 / 18 Gleise erweitern (Quelle: Drehscheibe des Südens, Kornhammer, Franzke, Rudolph, 1991)
Der Rangierbahnhof ist von Westen her von Olching, München-Allach und München-Karlsfeld her erreichbar. Von Osten von München Ost, München-Moosach und München-Feldmoching. Mit der Stilllegung des Bahnhofs Ludwigsfeld mussten wegen der neuen Lage die Zufahrtstrassen neu gebaut werden.
1.) Die „Tigerente“ 290 190 ist im August 1998 am Ablaufberg von München Nord beschäftigt.
2.) Den schwarz-gelben Warnanstrich hat sie bereits seit 1981 und diesen bekam sie erneut verpasst als sie verkehrsrot lackiert wurde. Allerdings mit schmaleren Streifen.
Stationierungsdaten 290 190-8
Abnahme: 6.8.1969
Bw Mannheim: bis 21.6.1990
Bw/Bh München : 22.6.1990 bis 30.6.2014
Bh Ingolstadt: seit 1.7.2014
3.) Die Kölner 140 248 zieht, aus Richtung Milbertshofen kommend, einen Güterzug über das Gleis in die Einfahrgruppe, das parallel zum Ablaufberg verläuft. Die Lok behielt Zeit ihres Daseins bis 2002 den grünen Lack und die abgerundeten Doppeldüsenlüftungsgitter.
4.) Der lange Zug aus Schiebewandwagen, der gerade zerlegt wird, schrumpft allmählich dahin.
5.) Nun hat 290 190 alle Schiebewandwagen abgedrückt. Blick auf den Ablaufberg, mit der dahinterliegenden Richtungsgruppe, die aus 40 Gleisen besteht. Der Ablaufberg hat eine Höhe von 5,6 m und ein Gefälle von 60 Promille. Die brachliegende Fläche links im Bild wäre eine mögliche Erweiterung der Richtungsgruppe auf 64 Gleise.
6.) Für durchgehende Güterzüge verläuft nördlich und südlich des Rbf eine Umfahrung. Beide eingleisig und in beiden Richtungen befahrbar. Auf dem nördlichen Umgehungsgleis kommt eine frisch lackierte 151 vorbei. Die 150 wird bloß mitgeschleppt.
7.) In der entgegengesetzten Richtung zu Bild 6 fällt der Blick auf die Einfahrgruppe, die aus 14 Gleisen besteht. Von hier aus werden die Züge direkt über den Ablaufberg geschoben. Links das Verwaltungsgebäude.
8. + 9.) Das Herz des Rangierbahnhofs ist das Stellwerk Mnf, ein elektronisches Stellwerk von Siemens, Inbetriebnahme 25.9.1991.
10.) 364 876 befördert einige Schadwagen über das Verbindungsgleis von der Einfahrgruppe zur Güterwagenausbesserung, siehe auch Seite 2, Bild 5.
Stationierungsdaten:
Abnahme 29.6.1960
Bw München Hbf: bis 20.8.1998
Bh Ingolstadt: 21.8.1998 – 14.8.2000
Bh Mühldorf: 15.8.2000 – 3.8.2007 (z-Stellung)
Ausmusterung: 2.7.2008
11. + 12.) Ablaufberg und Richtungsgleise mit den automatischen Wagenförderanlagen, die einzelne Wagen oder ganze Wagenverbände computergesteuert im Gleis platzieren.
13.) 151 002-3 vor dem Verwaltungsgebäude auf einem der Zufahrtsgleise zum Bw. 151 002 wurde als Zweite ihrer Baureihe am 18. April 1973 in Dienst gestellt, etwa zwei Monate nach der 151 001. Die 170 Maschinen waren als Nachfolgereihe der Baureihe 150 gedacht. Obwohl sie um einiges mehr Leistung hatte und mit einer V/max von 120 km/h deutlich schneller ist als die 100 km/h schnelle 150 existierten die beiden Baureihen noch 30 Jahre einträchtig nebeneinander, bis die letzten 150er im Jahre 2003 ausgemustert wurden.
151 002 war von 1973 bis 1990 beim Bw Hagen-Eckesey beheimatet und seit 22. September 1990 in Nürnberg stationiert. Bis 1992 war sie grün, bis 2001 orientrot und seither verkehrsrot.14.) Nicht weit entfernt steht 150 109 auf Gleis 271 im Bereich der Tfz-Abstellgruppe. Die Lok wurde am 30.4.1965 beim Bw Hagen-Eckesey in Dienst gestellt und zog seither schwere Güterzüge quer über das Netz der DB. Erst 2001 wurde sie zum ersten und letzten Mal umbeimatet: nach Kornwestheim, wo sie 2002 ausgemustert wurde. Im gleichen Jahr wurde sie in Opladen zerlegt.
Im Hintergrund die große Halle der Güterwagenausbesserung.
15.) Die große Halle des Güterwagenwerks. Hier werden Güterwagen gewartet und Ausbesserungsarbeiten vorgenommen.
16.) 365 708 (ex V60 708; ex 261/361 708) ist dort mit dem Verschub von Güterwagen beschäftigt. Im Gegensatz zu der auf dem nächsten Bild zu sehenden 364 876 ist sie heute (2016) noch als modernsierte 363 708 im Einsatz.
Die Lok wurde am 17.3.1960 in Dienst gestellt und war bis 1979 in Hamburg-Harburg beheimatet. Anschließend bis 1989 in Lübeck. Von da an war sie immer für einige Jahre abwechselnd in München und in Ingolstadt stationiert. Seit 1.7.2014 wieder in Ingolstadt.
17.) Inzwischen ist auch 364 876 mit der Schadwagenreihe hier angekommen.
18.) Weitere Ansicht der Halle.
18.) Schöne Gleisgeometrie im Bereich der Bw-Ausfahrt. An der DKW teilen sich die Gleise nach der Nord- und Südseite des Rangierbahnhofs.