Doku des Alltags: Strecken und Bahnhöfe
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Gräfenbergbahn
Nürnberg Nordost - Gräfenberg
- KBS 827 -

Nürnberg Hbf | Nürnberg Nordost | Heroldsberg – Eschenau | Zugkreuzung in Eschenau | Forth – Weißenohe | Gräfenberg
Am 1. Mai 1908 war die feierliche Eröffnung der Lokalbahnstrecke Nürnberg Nordost - Eschenau. Nach Gräfenberg selbst führte bereits seit 1886 eine Eisenbahnstrecke von Erlangen über Eschenau, die als "Seekuh" bekannte Sekundärbahn. Doch die Gemeinden drängten aus wirtschaftlichen Gründen nach direkten einem Bahnanschluß nach Nürnberg. Der Nürnberger Norden hatte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr zu einer industriellen Region entwickelt, so daß auch hier der Anschluß an das Eisenbahnnetz dringend notwendig war. So wurde nach und nach ab 1899 der Güternordring eröffnet, der zunächst von Nürnberg Ost über Nordost nach Nürnberg Nord führte. Dieser Güterbahnhof wurde als Kopfbahnhof ausgeführt. Schließlich ging die Güterbahn im Westen bis nach Fürth und wurde auch an den Südring angschlossen. Im Osten ging es auf einer zweiten Trasse bis nach Lauf/r. P.

Als dann die Lokalbahn nach Gräfenberg in Betrieb genommen wurde, war Nürnberg Nordost Endbahnhof für die Personenzüge. Züge nach Nürnberg Hbf waren nicht vorgesehen, sie hätten die ganze Stadt umrunden müssen und das wäre zum umständlich und betriebsaufwendig geworden. Dafür wurde unmittelbar nach der Streckeneröffnung eine neue Straßenbahnlinie geschaffen, die Nordost mit der Innenstadt und dem Hauptbahnhof verband. Nur gelegentlich gab es sonntags vereinzelt durchgehende Züge zum Hauptbahnhof. Ansonsten stellte die Strecke zu jeder Zeit einen Inselbetrieb im Personenverkehr dar, abgeschnitten vom übrigen Bahnnetz – wie man auch mit einem Blick auf eine Kursbuchkarte feststellen kann.

Die bislang von Erlangen nach Gräfenberg führende Strecke verlor an Bedeutung und die Züge ab Erlangen endeten in Eschenau, bis sie schrittweise zwischen 1961 und 63 stillgelegt wurde.

Zunächst wurden standardmäßig Tenderloks der Gattung D XI eingesetzt, aber auch D VI und GtL 4/4. In den 30er Jahren kamen dann die Einheitsloks der Baureihe 86 und Triebwagen VT 70 auf die Strecke. Ab 1965 wurde die Strecke komplett verdieselt, mit der V 100.10. Kurzzeitig kamen auch VT 24 zum Einsatz, bis Anfang der 80er Jahre auch 614. Danach übernahm die Baureihe 211 die Alleinherrschaft auf der Strecke. Heute fahren Triebwagen der Reihe 642.

1.) Südlich vom Bahnhofsgebäude des Nordostbahnhofs ist der Leipziger Platz, von wo aus bis 2001 die Straßenbahnlinie 13 die Verbindung zum Hauptbahnhof bildete. Dort wartet im Juni 1990 Tw 237 auf die Abfahrt Richtung Süden. Damals hatte das Nürnberger Straßenbahnnetz noch eine Spurweite von 1432 mm.

Das Werbeplakat vorne am Tw und am Beiwagen ist übrigens keine nostalgische Resi-Schmelz-Werbung, sondern weist auf eine Techno-Party mit DJ WestBam hin, die in der nahegelegenen früheren Margarinefabrik stattfand.

2.) Trotz der nur 5 Zugpaare werktags teilen sich zwei V 100.10 den Personenverkehr auf der Gräfenbergbahn. 211 033-6 hat den morgendlichen N 6616 um 8:38 gebracht. Nun hat sie bis 13:10 Pause und steht vom Zug bereits abgekuppelt auf Gleis 1. Der nächste Zug fährt zwar schon um 12:10, aber den übernimmt 211 045. Im Hintergrund sind die Gruppenausfahrsignale der westlichen Ausfahrt Richtung Nürnberg Nord und Fürth. Davor sichern Sperrsignale (noch mit "Häubchen") die Gleise.

3.) Die westliche Ausfahrt mit den beiden Gruppenausfahrsignalen. Die nächste Betriebstelle in dieser Richtung ist Nürnberg Nord (km 5,8). Nürnberg Nordost liegt beim km 3,7 ab Nürnberg Ost (km 0,1).
4.) Die Gleisanlagen waren 1990 noch umfangreich, wie dieser Gleisplan zeigt.
5.) Blick vom Hausbahnsteig Richtung Osten. Gleis 1 ist eigentlich das durchgehende Streckengleis des Güternordrings, wird aber in erste Linie von den Personenzügen nach Gräfenberg genutzt. Die beiden Silberlinge hinter 211 033 werden mit 211 045 um 12:10 als 6613 nach Gräfenberg rollen. Anders als in den späten Jahren der lokbespannten Züge zu DBAG-Zeiten wurde hier noch nicht als Sandwich gefahren, sondern nur mit einer Lok und im Endbahnhof wurde umgesetzt.

6.) Das Bahnhofsgebäude von der Straßenseite. Davor die Ladegleise der Ladestraße. Der typisch fränkische Bau stammt aus dem Jahre 1908 und war 82 Jahre später noch weitgehend im Ursprungszustand erhalten, wenngleich auch mit morbid-pittoresken Charme. Die 100 Jahre erreichte es nicht, da es vorher dem U-Bahnbau weichen mußte.

7.) Weils so schön ist, nochmal 211 033 vor dem Bahnhofsgebäude.
8.) Mit dem Rangiergeschäft ist 290 238-5 beschäftigt.
9.) Nach dem das Personal die Lok wieder bestiegen hat, gehts als Lz weiter Richtung Fürth.
7.) Die östliche Ausfahrt nach Gräfenberg, Lauf und Nürnberg Ost. Die Strecke nach Lauf (rechts Pegnitz), bzw. bis zum Abzw. Eichelberg wurde bereits 1980 stillgelegt. Rechts eine abgestellte Zuggarnitur, die 211 033 um 13:10 nach Gräfenberg bringen wird.

10.) Eine Kühleransicht von 211 033, dahinter ein Kadett Coupé, fast auch in ozeanblauer Farbgebung.

11.) Die östliche Ausfahrt nach Gräfenberg, Lauf (rechts Pegnitz) und Nürnberg Ost. Die Strecke nach Lauf, bzw. bis zum Abzw. Eichelberg wurde bereits 1980 stillgelegt. Rechts eine abgestellte Zuggarnitur, die dann wiederum 211 033 um 13:10 nach Gräfenberg bringen wird. Die Zugkreuzung in Eschenau wird man in einem späteren Teil sehen können.

Hinter dem linken Signal ist Stellwerk 1 zu sehen, dahinter der Gebäudekomplex der ehemaligen Vereinigten Margarine Werke Nürnberg.
12.) Ein Blick auf die Güteranlagen mit Portalkran und Güterhalle. Rechts im Bild die Dieseltankstelle an Gleis 1.
13.) Der entgegengesetzte Blick.
14.) Auf einem der Gleise stand auch V 200 001 der Fränkischen Museumseisenbahn. Der derzeitige Stand der Aufarbeitung kann hier aufgerufen werden: [www.fraenkische-museumseisenbahn.de]
15.) Nebendran weiteres Rollmaterial, Donnerbüchsen, ein Pwgs 41 und Die Werksdampflok Krupp 3437 Hannibal, u. a. vormalige Lok 4 der Grube Anna in Alsdorf
.
16.) 211 045-0 hat noch 45 Minuten zur Abfahrt nach Gräfenberg.
17.) Ein Bild das bei der Einfahrt von Nürnberg Nordost von Gräfenberg kommend erfolgte.
18.) Und das Stellwerk 1 (mech Jüdel).
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