Doku des Alltags: „BD München“
1.) Ankunft des Schienenbusses aus Mühldorf im Bahnhof Kastl, der abseits von Ortschaften mitten im Wald liegt. Die langgestreckten Gleisanlagen zeigen seine große Bedeutung im Güterverkehr. Am südlichen Bahnhofskopf schließt sich der Werksbahnhof des Wacker-Chemiewerkes an. Das Fahrdienstleiter-Stellwerk des Bahnhofs Kastl befindet sich in der Holzbarracke, die hier hinter dem Empfangsgebäude raus spitzt.
798 538, der gerade auf dem Weg nach Burghausen ist, gehört zu den VT 98 der 1. Bauserie. Diese Fahrzeuge erhielten noch den Aufbau des VT 95, der sich in einigen Punkten vom VT 98 unterschied. Frontal betrachtet fällt auf, dass die unteren Lampen deutlich näher an den Puffern lagen, als bei den späteren Fahrzeugen.
2.) Es steht eine planmäßige Kreuzung mit dem E 3442 nach München an.
218 312 befördert den Zug. Es handelt sich um die selbe Garnitur, die im Bahnhof Altötting, hier zu sehen ist. Der Zug kam als E 3435 um 10:41 in Burghausen an und fuhr dort um 13:42 als E 3443 wieder ab.
3.) Das Bahnhofsgebäude wurde leider ein paar Jahre später abgerissen. Es stammte noch aus der Anfangszeit der Strecke (Eröffnung 10.08.1897) und entsprach einer kleineren Einheitsbauart für bayerische Nebenbahnen. Je nach Gegend waren sie aus unterschiedlichen Baustoffen erbaut. Aus Backstein, wie hier in Kastl, oder aus Bruchsteinen, wie beispielsweise in Geigant an der Strecke Cham – Waldmünchen, das die gleiche Gebäudeform mit dem selben Grundriss aufweist.
4.) Das große Stellwerk an der südlichen Ausfahrt entspricht der Bauweise der Stellwerke, wie sie auch in Altötting, Tüßling und Mühldorf zu finden ist.
5.) Unmittelbar im Anschluss an den Bahnhof Kastl befindet sich der Haltepunkt Gendorf, bevor die Gefällestrecke hinunter zur Alz beginnt. Bis 1987 hielten hier planmäßig einige Nahverkehrszüge, dann verschwand der Hp Gendorf zusammen mit dem weiter südöstlich gelegenen Bahnhof Pirach aus dem Kursbuch der Bundesbahn.
Heute ist Gendorf wieder planmäßiger Zughalt, jedoch nur Bedarfshalt.
6.) Die ausgedehnten Gütergleisanlagen vom Bahnhof Kastl.
7. + 8.) Zwei Güterzüge warten in Kastl auf die Abfahrt nach Mühldorf. Links die 233 586-7, mit einem langen Güterzug aus Kesselwagen und Tals-Selbstentladewagen, rechts die schon vor sich "hinbrodelnde" 233 176-7 mit einem kürzeren Müllzug.
9.) Noch eine nähere Seitenansicht.
10.) Dann zeigt das Signal schon Hp2. Bis zur Umstellung auf ESTW ist es nicht mehr lang, die Lichtsignale stehen im September 2010 auch hier schon. Das barackenähnliche Holzgebäude links ist das Fdl-Stellwerk.
11. + 12.) Los gehts... Gut 50 Minuten später fuhr dann auch 233 586 in Kastl ab. Sie begegnete mir dann am Einfahrtvorsignal von Altötting.