Doku-des-Alltags: Trambahn und U-Bahn in München

 

Das Südwestnetz

Harras – Ratzingerplatz – Neurieder Straße (Fürstenried West) [16]
Lorettoplatz – Harras – Gondrellplatz [26]



Das sogenannte Münchner Südwestnetz wies seit den frühen 1980er Jahren die Besonderheit auf, daß es linienmäßig vom übrigen Straßenbahnnetz abgeschnitten war.

Gab es zum Winterfahrplan 1979/80 noch die Linie 20 Gondrellplatz – Stachus – Cosimapark (ab Juni 1980 nur noch bis Effnerplatz), welche ab der Kazmairstraße über Messeplatz, Theresienwiese, Holzkirchner Bahnhof den Anschluss ans übrige Netz bot, so wurde diese Verbindung zum Fahrplanwechsel im Oktober 1980 aufgegeben.

Die Linie 16, die bislang die Route Fürstenried West – Harras – Lorettoplatz hatte, endete ab 1983 von Fürstenried kommend bereits am Harras, und der Ast vom Lorettoplatz wurde linienmäßig an die Strecke durchs Westend bis zum Gondrellplatz angeschlossen (Linie 26).

Mittelpunkt war der Harras, ein verkehrsreicher Platz im Stadtteil Untersendling. Der Platz hat einen dreieckigen Grundriss und in dessen Mitte befand sich eine Verkehrsinsel, auf der sich in verschlungenen Gleiskurven drei Straßenbahnstrecken und zwei Linien trafen. Ein Knotenpunkt also im wahrsten Sinne des Wortes.

Hier konnte man einsteigen in die Linie 16 Harras - Neurieder Straße (Fürstenried) und in die Linie 26 Lorettoplatz - Harras - Gondrellplatz.


Mit der Verlängerung der U3 bis Fürstenried West und der U6 bis Großhadern wurden die Linien überflüssig und wurden 1991 und 93 eingestellt. Einzig zum Gondrellplatz kann man noch fahren. Mit der Wiederinbetriebnahme einer Verbindungsstrecke gelangt man nun von der Landsberger Straße dorthin.


1.) Der Harras, mit Blick die Plinganserstraße entlang, stadteinwärts. Geradeaus führen die Schienen der Linie 26 zunächst die Plinganserstraße entlang, dann die Pfeufer- und Ganghoferstr. in Richtung Westend. Der Tw 2471 quietscht als 16er um die Kehrschleife...

2.) ... und rumpelt die Plinganserstraße wieder stadtauswärts zurück Richtung Fürstenried. An der Brandmauer prangt noch eine antike Seifenreklame.

3.) Der Knotenpunkt Harras, der zugleich einen Vollkreis und Kehrschleifen beinhaltet. Nach dem Umbau des Spurplans in den 1970er Jahren konnte aus jeder Richtung in jede Richtung gefahren werden, sowie aus jeder Richtung gewendet werden. Ein Stück weiter östlich, die Albert-Roßhaupter-Straße entlang, befindet sich der S-Bahn-Haltepunkt Harras. Bis 1972 hieß der DB-Haltepunkt Forstenriederstraße.

4.) Der Blick in die Albert-Roßhaupter-Straße, wo die 26er Richtung Lorettoplatz verläuft. Nach dem pinkfarbenen Gebäude auf der linken Straßenseite erstreckt sich der Sendlinger Friedhof und direkt dahinter überquert die Bahnstrecke München – Holzkirchen die Albert-Roßhaupter Straße. Rechts von der Straße ist dort der Zugang zum S-Bahn-Haltepunkt Harras und nochmal ein Zugang zur zur U-Bahn. Zwei weitere Zugänge sind auf Bild 1 und hier auf Bild 4 zu entdecken.