Doku des Alltags: Strecken und Bahnhöfe
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Eisenbahn im Bayerischen Wald
Zwiesel — Grafenau
- KBS 868 / 906 -

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1.) Ein herrlicher Herbsttag im Oktober 2015. VT 21 verlässt Spiegelau und quert den BÜ an der Hauptstraße, der auf der einen Seite noch immer seinen Ausleger mit dem dritten Blicklicht hat (vgl. Seite 1, Bild 3)
2.) Im Schritttempo verschwindet er in Licht und Schatten um die Kurve um gleich die Große Ohe und den Werkskanal zu überqueren.
3.) Am frühen Abend des selben Tages liegt nun diese Stelle prächtig in der Sonne, während der Blicklicht-BÜ schon im Schatten liegt. Nun ist VT 16 auf dem Weg nach Grafenau. Die Regental Bahnbetriebs GmbH verfügt für die wald∆bahn über 12 RegioShuttles von ADtranz (Bj 1996 und 1997) sowie über zwei RegioShuttles von Stadler (Bj. 2003). Die ersten wurden am 29. April 1997 bei der RGB in Dienst gestellt, so auch der VT 16.

Vergleichsbild von dieser Stelle im August 2001 auf Seite 2.

4.) Gemächlich gehts auf die Brücke über die Ohe und sogleich wird beschleunigt. Es geht in den Wald hinein, in dem sich die Trasse weit oberhalb der hier beginnenden Steinklamm am Steilhang entlang windet, bis kurz vor Großarmschlag.
4.) Nordwestlich des Bahnhofs führt die Strecke entlang der Schwarzachstraße.
5.) Im Bereich der Ne1-Trapeztafel findet sich am Straßenrand noch immer ein Gleis in Spurweite 600 mm. Reste der Spiegelauer Waldbahn, die hier ihren Ausgang fand. Die Bahn wurde 1909/10 erbaut und immer wieder erweitert. Bis Ende der 1920er Jahre hatte das Netz eine Gesamtlänge von 110 km. Ein Ast ging Richtung Klingenbrunn, einer zur St. Oswalder Diensthütte (heute Rachel-Diensthütte) und der längste über Graupsäge – Sagwassersäge bis nach Mauth und folgte damit der Route der heutigen Nationalparkstraße. Vereinzelt lassen sich dort noch einige Wege eindeutig als Bahndamm identifizieren.

In den 1930er Jahren wurden bis zu 40 000 Festmeter Holz jährlich abgefahren. Eingesetzt wurden zuerst 2 O&K-Dampfloks und eine von Krauss Maffei. Der Holztransport erfolgte mit Drehschemelwagen, Trucks genannt. Zuletzt waren 11 Dieselloks im Einsatz. 1957 endete der Betrieb auf der Spiegelauer Waldbahn, bis 1960 war die Strecke abgebaut.

Wer das Buch "Eisenbahn in Niederbayern" vom Bufe-Verlag besitzt, kann auf Seite 221 mit einem Bild von 1959 einen guten Vergleich zu dieser Stelle ziehen. Darauf ist zu sehen: links die Straße mit dem 600-mm-Gleis. Rechts verlässt ein VT 95 Spiegelau und passiert gerade die Trapeztafel. Davor kreuzt ein abzweigendes 600-mm-Gleis das Regelspurgleis. Jenseits davon, wo heute Baumaschinen und -material lagern, war früher ein großes Sägewerk und der Bahnhof der Waldbahn.
6.) Im weiteren Verlauf biegt die Normalspurstrecke nach rechts ab. Die Trasse der schmalspurigen Waldbahn führt geradeaus weiter in den Wald hinein. Heute ist sie ein Wanderweg.
7.) VT 20 mit VT 18 bei der Einfahrt in Spiegelau. Zum Zeitpunkt fanden Bauarbeiten statt, da der Bahnhof Spiegelau wieder zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut werden soll, wodurch ein besserer Takt auf der Strecke möglich wird.
8.) Die Bahnhofstraße mit Bahnhofsgebäude vor Sägewerkskulisse.
9.) Die Gleisseite des EG. Es wurde wohl in der letzten Zeit renoviert und ist nach wie vor ein Schmuckstück. Links wird der BÜ an der Hauptstraße geschlüsselt.

Vergleichsbild August 1988 dazu Seite 1, Bild 2

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