Doku des Alltags: Strecken und Bahnhöfe
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Oberfranken
Bayreuth Hbf — Warmensteinach
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1.) Um 12:08 Ankunft in Warmensteinach. Es wird sogleich umgesetzt. Der Zughalt bei der Ankunft erfolgt am verlängerten Bahnsteig im Bereich von Lade- und Umfahrgleis. Dadurch spart man sich eine Zugbewegung. Die Lok kann gleich abgekuppelt werden und umsetzen. Nach dem Umsetzvorgang wird der Zug zum Prellbock zurückgedrückt, so dass die Fahrgäste direkt beim EG einsteigen können. 

211 037 war zum Zeitpunkt eine von 60 Maschinen der V 100.10, die 1991 noch beim Bw Hof beheimatet waren. Wie für die 01 war Hof eine der letzten Hochburgen der 211. Sie waren auf so ziemlich allen Strecken in Ober- und Mittelfranken, Oberpfalz und im Bayerischen Wald zu sehen. 

Die Laufbahn der V 100 1037: 

Bw Rosenheim 05.02.1962 – 12.12.1962 
Bw München Hbf 13.12.1962 – 08.09.1963 
Bw Ingolstadt 09.09.1963 – 25.05.1968 
Bw München Ost 26.05.1968 – 31.07.1977 
Bw Mühldorf 01.08.1977 – 31.05.1986 
Bw/Bh Hof 01.06.1986 – 23.09.1997 

Bis 1986 war sie purpurrot lackiert, dann bis zur Ausmusterung ozeanblau-beige. 

2.) Noch während die eben angekommenen Reisenden aus dem Bahnhof rausmarschieren, warten hinten am Bahnsteig schon diejenigen, die den Zug Richtung Bayreuth nutzen wollen. 

An dieser Stelle soll auch das Empfangsgebäude erwähnt werden: 

In oberfränkischen Bahnhöfen sind sehr verwinkelte Fachwerkgebäude oder mit Schiefer verkleidete Gebäude typisch. Das aus Bruchsteinen errichtete Warmensteinacher Gebäude entspricht jedoch einer Einheitsbauweise, die über ganz Bayern verteilt auf Nebenbahnen zu finden ist. Charakteristisch ist das Schopfwalmdach, die beiden dicht nebeneinander liegenden Giebelfenster und darunter die Granitplatte mit dem Stationsnamen. Identische Gebäude finden sich zum Beispiel in Bischofsgrün, Nordhalben, Fladungen, Grafenau und Tittmoning mit 4 Fenstern im 1. Stockwerk auf einer Längsseite. In Maroldsweisach undRuhpolding gibt es die 5-Fenster-Variante. In Mainburg in der Holledau steht eines in verputztem Zustand und in Haag (Oberbay) gab es eine Ziegelvariante mit Sichtmauerwerk. Beide mit 4 Fenster. Ebenso inRottenburg a. d. Laaber in Ziegelbauweise. Das am weitesten südwestlich gelegene Gebäude dieser Art könnte in Lechbruck gewesen sein (Bruchsteine, 4 Fenster), es wurde aber schon Anfang der 80er Jahre abgerissen, nachdem die Nebenbahn ab Marktoberdorf schon 1963 (Pv) und 1971 (Gv) stillgelegt wurde. Das noch tiefer im Allgäu gelegene Gebäude von Pfronten-Ried ist zwar auch in dieser Form errichtet, hat jedoch nach einem Unbau unbekannten Datums abweichend ein Satteldach. 
Die kleinste mir bekannte (einstöckige!) Variante steht beispielsweise in Benediktbeuren (Bruchsteine) und Ebersberg (verputzt), nur drei Fenster lang und zwei Fenster breit, dafür aber mit offenen Wartehallenanbau. Auch an der Lokalbahn München-Giesing — Deisenhofen ist diese Bauart in verschiedener Ausführung zu finden in Taufkirchen, Unterhaching und Fasangarten. Und viele, viele mehr...

3.) Es ist 12 nach 12, das Personal ist noch mit dem Umsetzen der Lok beschäftigt. Der eigentliche Bahnsteig ist gerade so lang um zwei lange Reisezugwagen aufnehmen zu können. Doch die ankommenden Züge halten außerhalb an der Bahnsteigverlängerung für die Wintersportzüge. Erst nach dem Umsetzen wird der Zug für die Abfahrt bis zum Prellbock zurückgedrückt. 
4.) Die Gleissperre ist umgelegt, nun wir dder Zug umfahren.
5. + 6.) Vorbei an den zwei Wagen den langen Bahnsteig entlang. Vor der doppelten Kreuzungsweiche wird angehalten, sie muss erst noch gestellt werden, um aufs Streckengleis zu gelangen.
7.) Knapp, aber es geht. Der Lokführer weiß wohl genau, wo er stehen bleiben muß, damit sein Kollege die Weiche wieder in Grundstellung bringen kann. Hier wird schon wieder verriegelt. Der Gleisanschluß links wurde zum Zeitpunkt bei Bedarf noch bedient.
8.) Währenddessen die beiden solo stehenden Wagen des Zuges am Bahnsteig.
9. + 10.) Nun wird auf dem Streckengleis die letzte Weiche gestellt und gleich wird die V100 mit ihrem rollenden Dieselsound am alten Lokschuppen vorbei zu ihrem Zug zurückkehren.
11. + 12.) Sogleich wird gekuppelt und an den Bahnsteig vor dem EG zurückgedrückt. 
13.) Blick auf die Ausfahrt aus Lokführerperspektive. Der Zug steht abfahrtsbereit. Bis 12:20 dauert es nur noch wenige Minuten. 
14.) Noch ein Blick zurück auf das EG, vauhundertmäßig eingerahmt. 
15.) Abfahrt aus Warmensteinach.
16.) Hier sind wir noch im dicht bewaldeten kurvigen Teil, nicht weit hinter dem Bahnhof Warmensteinach und steuern Zainhammer und Sophienthal an.
17.) Sophienthal haben wir hinter uns gelassen und das Tal der Warmen Steinach weitet sich und geht wieder in die weite Hügellandschaft über. 
18.) Ein Blick zurück, zwischen Mengersreuth und Weidenberg. 
19.) Auf hohem Damm gehts schnurgerade auf Weidenberg zu. 
20.) Aus purem Zufall hab ich hier die selbe Stelle erwischt, wie schon bei der Hinfahrt (Bild 7). Eindeutig zu erkennen an dem Gestrüpphaufen und dem Telegraphenmasten, an dem die Leitung über das Gleis auf die andere Seite geführt wird. 
21.) Und wieder ist Bayreuth erreicht. Bei der Einfahrt durch das Vorfeld werden gerade bei 796 785 die Motoren angeschmissen. Er wird die nächste Leistung nach Warmensteinach erbringen. 

Chronologisch geht es nun hier in Bayreuth Hbf weiter.

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