Doku-des-Alltags: Eisenbahn in München

 

München-Hackerbrücke

1.) Am Bahnsteigende der Station Hackerbrücke beginnt die Rampe zum Stamm­strecken­tunnel. Schon die letzten Meter am Bahn­steig liegen im Gefälle. Die Rampe ist 340 m lang und hat ein Gefälle von 32 Promille. Der Tunnel mit den Statio­nen Haupt­bahn­hof, Karls­platz (Stachus), Marien­platz, Isartor, Rosen­heimer Platz hat eine Länge von 4,2 km von Portal zu Portal. Den tiefs­ten Punkt erreicht der Tunnel bei der Unter­querung der Isar zwischen Isar­tor und Rosen­heimer Platz mit 12 m unter der Flusssohle (495 m ü. NN). Anschließend muss bis zum Hp Rosen­heimer Platz (510 m ü. NN) das Isar­hoch­ufer erklommen werden, die Stei­gung beträgt dort wiederum 32 Promille.

Der „olympiablaue“ 420 526, unterwegs als S 3 verschwindet in der Tiefe. Links sind die Ladegleise an der hintersten Frachtguthalle zu sehen.

2.) Gleich darauf erscheint 420 511 aus dem Tunnel, unterwegs als S6 nach Tutzing. Hier ist der km 0,6 zu sehen. Am Haupt­bahnhof ist der km 0,0 für beide Richtungen aufsteigende Zählung: Karls­platz km 0,52 – Marienplatz km 1,27 – Isartor km 2,00 – Rosenheimer Platz 2,94. Kurz vor dem Ostbahnhof (km 4,01) gelangt die Strecke wieder ans Tages­licht.

3.) Die orientrote 218 310 und die purpur­rote 218 308 rollen nach getaner Arbeit aus der Halle heraus ins Bahnhofs­vorfeld. Sie hatten um 16:33 den IR 2069 aus Oberst­dorf gebracht, der um 16:57 mit einer Ellok be­spannt weiter nach Regens­burg fährt. Von dort geht es wieder mit Regens­burger Diesel­bespannung weiter zum Ziel­ort Hof Hbf.

4.) Seitenansicht von 218 308 vor der Häuser­kulisse an der Landsberger Straße. Die Lok hat noch 1997 ein Bundes­bahn-Logo. Im Dezem­ber 1998 wurde sie dann verkehrs­rot lackiert, sie war die letzte alt­rote Maschine vom Bw Mühl­dorf.

5.) Ähnliche Rangierfahrt, 23 Jahre vorher, ein paar Gleise weiter nördlich: am 21. Juni 1974 brachte 232 001 um 7:48 den E 3701 aus Memmingen. Abfahrt dort war um 6:06.

6.) Ebenfalls eine Seitenansicht des wuchtigen Sechs­achsers. Das Unikat war von 1964 bis 1974 in Kempten behei­matet und wurde von dort aus im schweren Reise­zug- und Güter­verkehr eingesetzt.

7.) Blick von der Hackerbrücke auf die Stückgut­verladung. Ganz links ist das Zollgebäude.

8.) Vergleichsbild 5 Jahre später, nachdem der Ladehof auf­gelassen war und die Gleise abgebaut. In der Güterhalle ist die Party­location Nacht­galerie ein­gezogen, deren Logo an der Stirn­seite heraus­spitzt.

9.) Inzwischen steht an dieser Stelle das Gebäude des Zentralen Omnibus­bahnhofs ZOB mit Einkaufs­passage (Bild vom 9.10.2010).