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Eisenbahn in München
Rund um die Hackerbrücke
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In diesem Beitrag über die Umgebung der Hackerbrücke in den Jahren 1975, 1978 und 1979 gibt es einige Abstecher zu den Haupthallengleisen und in den Starnberger Flügelbahnhof um ein vollständiges Bild der betrieblichen Abläufe zu zeigen.

Die folgenden Fotos stammen von Paul Müller (Isartalbahner) und Manfred Knappe (makna).

1.) Im Sommerfahrplan 1975 verlassen nachmittags kurz hintereinander zwei mit E 16 bespannte Züge den Münchner Hbf. Auf den Gleisen 12 und 13 stehen die beiden Züge vor der Abfahrt direkt nebeneinander. Um 16:25 bekommt 116 021 mit dem E 3555 nach Kufstein den Abfahrtsauftrag. Das grüne Zp9 leuchtet schon. Der Zug hält nur in München Ost und Rosenheim; im weiteren Verlauf dann überall, nur nicht in Pfraundorf, Fischbach und Niederaudorf-Reisach. Ankunft in Kufstein ist um 17:52.

Auf Gleis 13 steht zur gleichen Zeit die 116 008 mit dem N 4515 nach Rosenheim und hat noch Zeit bis 16:37 (18.8.1975)
2.) Um 16:37 setzt sich auch 116 008 in Bewegung. Sie wird um 17:37 Rosenheim erreichen. Nächster Halt ist in München Süd.

[Querverweis: am selben Tag, etwa zwei Stunden später steht auf Gleis 11 der D 293 "Tauern-Orient" mit 110 264 bereit. Als Vorspannlok kommt 141 014 vor die 110]

3.) Das Ganze nun von der Hackerbrücke aus gesehen: am 2.8.1975 verlässt zuerst 116 014 mit dem E 3555 den Hauptbahnhof von Gleis 12.
Der Eilzug besteht komplett aus n-Wagen. Der Zug wird um 17:08 Rosenheim erreichen und um 17:52 den Zielort Kufstein.

Der letzte Wagen rollt gerade noch über die Weiche 213, Abfahrt des Zuges war von Gleis 12.
Links auf dem Abstellgleis steht 218 233 (Bw Mühldorf).
Sie gehört zur zweiten Lieferung fabrikneuer 218 an das Bw Mühldorf im Jahre 1975 (218 230 – 218 245, Krauss-Maffei).
Die ersten elf 218er wurden 1972 an das Bw Mühldorf geliefert (218 219 – 218 229, Krauss-Maffei).
4.) Und kurz darauf folgt 116 001 mit dem N 4515 nach Rosenheim.
5.) Jetzt kommt die nächste E 16 ins Blickfeld: 116 003 hat ihren Zug aus dem Holzkirchner Flügelbahnhof in die Vorstellgruppe Süd geschoben und rollt nun für eine Sägefahrt über das Hackermauergleis in den Kopfbahnhof zurück. Der Fahrweg lässt sich gut nachvollziehen. Zwei Weichen weiter in Fahrtrichtung ist ein Sh1 zeigendes Sperrsignal zu sehen, die Fahrt geht nach Gleis 4. Anschließend kommt die Lok über die dortige EKW kreuzend und über die Weichen am linken Bildrand zurück, zur DKW mit der Nummer 124, hier direkt im Bildvordergrund.
6.) Hier ist sie nun direkt auf der DKW 124. Ab hier geht die Fahrt ins Betriebswerk.
Im Hintergrund schlängelt sich ein Wendezug aus Gleis 20 geschoben von einer 141, vornedran ein BDnf 738, noch mit Übergang.
7.) Etwa dreieinhalb Jahre später: am 9.3.1979 verlässt 111 102 mit dem D 282 nach Kopenhagen um 14:42 den Münchner Hbf. Die Lok ist gerade mal 1 Jahr alt (Abn. 18.1.1978). Der Zug befindet sich hier auf dem Landshuter Gleis, am Abzweig Kanal in Laim wird er auf das Ingolstädter Gleis wechseln.

Inzwischen findet man in München keine 116er mehr. Der letzte Plantag der Baureihe war der 27.3.1978, 116 009 beförderte den N 4509 nach Rosenheim.
8.) Um 15:23 durchquert 103 213 mit dem D 562 nach Kaiserslautern das Vorfeld auf das Augsburger Streckengleis.
9.) 144 179 mit einem Leerzug nach Pasing West.
10.) 118 035 auf Leerfahrt. Hier fällt im Vergleich zu 1975 auf, dass die DKW Bauart Baeseler inzwischen durch neuere Kreuzungsweichen ersetzt wurden.
11.) 218 390 brummt mit dem E 3411 nach Mühldorf aus dem Holzkirchner Flügelbahnhof heraus. Die Lok wurde am 15.5.1975 bereits ozeanblau-beige ausgeliefert.
12.) Seit Juli 1976 ist auch sie ozeanblau-beige: 118 013, hier mit dem E 2564 München – Nürnberg – Bad Kissingen.

E 2564 München – Bad Kissingen, Sommer 1975
München Hbf 15:34
M-Pasing 15:42
Augsburg Hbf 16:13/16:17
Donauwörth 16:39/41
Treuchtlingen 17:03/08
Weißenburg (Bay) 17:15
Pleinfeld 17:23
Roth 17:35
Schwabach 7:43
Nürnberg Hbf 17:54/18:11
Fürth (Bay) Hbf 18:17/19
Erlangen 18:29/31
Forchheim (Ofr) 18:40/41
Bamberg 18:56/19:08 ->Kurswagen n. Coburg N 7046 Bamberg ab 19:00
Haßfurt 19:24/25
Schweinfurt Stadt 19:38
Schweinfurt Hbf 19:42
Ebenhausen 19:59/20:00
Oerlenbach – kein Halt
Bad Kissingen 20:10

13.) Standort Bahnsteig Gleis 14/15: am 28.11.1978 fährt pünktlich auf die Minute der 601 018 als IC 163 "Hessen-Kurier" von Wiesbaden in München Hbf ein. Die Ausfahrt der Gleise 15 bis 18 sind gebündelt auf zwei Gruppenausfahrsignale: N15-17 und N 15-18, siehe auch hier: Seite 8, Bild 15

Diese Situation blieb auch nach Erneuerung der Bahnsteige erhalten.

Am rechten Bildrand sieht man die voranschreitenden Bauarbeiten für die Erhöhung und Verbreiterung der Bahnsteige, die sich für die gesamten Hallengleise noch fast 9 Jahre hinziehen werden.

14.) Einfahrt nach Gleis 17. Der hintere Triebkopf ist der 601 014.
15.) 601 018 auf Gleis 17 vom Gepäckbahnsteig aus gesehen.
16.) Standortwechsel zum S-Bahnsteig Hackerbrücke: 110 252 verlässt um 12:12 Uhr mit dem D 510 nach Hagen den Bahnhof. Genau in der Brückenmitte, zwischen 3. und 4. Bogen zeigt da noch die große Uhr die Zeit.
17.) 111 042 mit einem Leerzug in dem zwei Popwagen mitlaufen.
18. + 19.) 118 012 wartet darauf, in den Starnberger Flügelbahnhof zu rollen um dort den E 3082 nach Passau zu übernehmen.
20.) Die auch noch nagelneue 111 084 (Abn. 31.8.1978) am 28.11.1978 mit dem E 3682 aus Innsbruck bei der Einfahrt um 12:18.
21.) ÖBB 40l0.02 rollt leer aus dem Bahnhof in die Vorstellgruppe. Zuvor war er als D 314 "Paracelsus" aus Klagenfurt angekommen.
22.) Und auch der auf den Bildern 13–15 gesehene 601 rollt leer aus dem Bahnhof.
23.) Die vereiste 210 002 erreicht mit gut einstündiger Verspätung dem D 267 "Bavaria" das Ziel. Planankunft wäre um 11:26 gewesen.
24.) 118 012 steht jetzt auf Gleis 28 vor dem E 3082 nach Passau, mit Kurswagen nach Bayerisch Eisenstein, Abfahrt 13:07.
25.) 210 001 vor dem N 4704 nach Kempten, Abfahrt 12:53.

Einen Monat und drei Tage später, am 31.12.1978, gerät zwischen Eichenau und Fürstenfeldbruck die 210 008 in Brand, was das Ende der Gasturbine bei der DB zufolge hatte. Die acht Loks der Reihe 210 wurden 1981 in 218.9 umgezeichnet und wechselten 1983 vom Bw Kempten zum Bw Braunschweig.
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