Doku des Alltags: Eisenbahn in der BD München
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Eisenbahn in München
München Hbf
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Dies ist die direkte thematische Fortsetzung von Seite 8 (Gleis 11 1968 bis Dezember 1973).

Ende Dezember 1973 waren die Bauarbeiten am neuen Bahnsteig von Gleis 11 abgeschlossen:

1.) Am 22.12.1973 war der neue Bahnsteig bereits öffentlich zugänglich und offiziell als Bahnsteig von Gleis 11 in Betrieb.

141 052-1 mit einem Weihnachts-Sonderzug nach Rom, ab Verona ungefähr Halt an jeder Milchkanne. Zuglänge nicht gering, die 141 stand 4 Wagenlängen nach dem Hallenende.
Die 141 war der letzte verfügbare Münchner Notnagel, den Zug zu bespannen. Die blieb bis Innsbruck am Zug, OZL Süd München und die OBL Innsbruck hatten dem Zug einen absoluten Durchfahrt-Stellungsgrad verpasst!


Passend dazu ein Vermerk aus Gawlinas Chronik:
18. Dezember: Zugausfall der elektrischen Zugvorheizung Gleis 11 bis 26 (durch Brand in der Transformatorenanlage) für mehrere Wochen.

Ab 22. Dezember: Regelung der Zugvorheizung durch Zuglok umfassend organisiert.

Weihnachtsverkehr:
Auch in diesem Jahr begünstigte die für die Jahreszeit zu milde Witterung den Betriebsauflauf (Durchschnittstemperatur +1°C, tiefste Temperatur -5°C). An den Spitzenverkehrstagen, Freitag 21.12. und Samstag 22.12. wurden 19, bzw. 36 Sonderzüge mehr als im Vorjahr gefahren. Platzkartenpflicht, Lenkungs- und Kontrollmaßnahmen bewirkten in München Hbf einen geordneten Reiseverkehr.
Zur Durchführung des Absperr- und Kontrolldienstes an den platzkartenpflichtigen Zügen wurden 74 Mitarbeiter aus dem Bezirk München als Dienstaushilfen eingesetzt, bei der Bp 56 Zusatzkräfte. Die zusätzlichen Führungskräfte stellte weitgehend der Bf München Hbf. Der Umfang der sonstigen Maßnahmen blieb im Rahmen der Vorjahre.

2.) 127 001-6 steht im Mai 1998 an exakt der selben Stelle, wie die 141 052 im Dezember 1973, zu erkennen an der Weichenverbindung 210/209. Die Turmmasten sind nicht dienlich zur Orientierung, weil sich deren Positionierung änderte. Anstelle von Weiche 209 lag früher die EKW 206, aber dort ist ja heute der länger Bahnsteig 12/13.
3.) Zur Veranschaulichung ein weiterer Plan, der die erste Begradigung und Verlängerung von Gleis 11 zeigt, ausgeführt zum Jahresende 1973.

Was ist geschehen? Das Ladegleis 10 existiert nicht mehr. Im Grunde genommen hat nur eine Gleisverschwenkung stattgefunden. Gleis 11, das bislang oberhalb der EKW in den Strang von Gleis 12 mündete, führt nun in der Verlängerung von Gleis 11 weiter. Der Bahnsteig wurde erneuert, dem neuen Gleisverlauf angepasst und erhöht.

Der Orignalplan weist hier tatsächlich eine Lücke in der Gleisnummerung auf: auf Gleis 9 folgt Gleis 11.
4.) Zum direkten Vergleich nochmal der Plan mit der Situation nach dem zweiten Umbau in den 1980er Jahren. Bis auf die heute fehlenden Gleise [x], [3] und [4] entspricht diese auch noch der Situation im Jahre 2020.
5.) 6.10.1973: während 144 002-3 aus Gleis 14 rollt und dabei gleich die Bügelfalte 110 445-4 passieren wird, sind links die Bauarbeiten im Gange. Der alte Bahnsteig von Gleis 9/10 ist nur noch in Fragmenten vorhanden, darauf lagert schon neues Baumaterial. Das leere Schotterbett von Gleis 10 wird zu Gleis 11 werden.

Im Holzkirchner Bahnhof steht eine 218 mit dem nur samstags verkehrenden E 2037 nach Mühldorf, Abfahrt um 13:14.
6.) Wenig später fährt 144 111-2 mit einem Leerzug auf Gleis 15 ein. Weiter hinten ist ein Popwagen eingereiht. Rechts im Vorfeld 119 002-4 und eine werkelnde V 60 zu sehen.
7.) Im Mai 1997 verlässt ein 401 Gleis 14. Der hintere Triebkopf befindet sich gleich in selber Position wie die 144 002 auf Bild 28. So präsentiert sich die Situation gegenwärtig: links Gleis 10 mit beidseitigem Bahnsteig, rechts die Gleise 11, 12, 13, 14, mit langen Bahnsteigen.
8.) Fast der selbe Standort am 6.3.1974. Das hier nummernlose Gleis links ist Gleis 9, zu diesem Zeitpunkt existiert kein Gleis 10. Man nehme diesen Bahnsteig und versetze ihn um eine Gleisbreite nach links, direkt ans Gleis 8 ran, und rücke mit Gleis 11 und 12 nach. Dann entsteht rechts mehr Platz für Gleis 13 und Bahnsteig 12/13, was dann mit dem zweiten Umbau geschah.

Ein italienischer Schnellzug verlässt Gleis 15 (von den Weichenlagen her könnte auch Gleis 16 oder 17 möglich sein). Bespannt ist er mit 151 021-3 (Bw Hagen-Eckesey) und 110 184-9 (Bw München Hbf). Laut [revisionsdaten.de] ist es am Tag der Abnahme von 151 021.
9.) 27.3.1974: 218 243-4, die spätere Unglückslok von Warngau (8.6.1975) fährt mit einem Sonderzug von Pasing kommend auf Gleis 11 ein.
10.) Am anderen Ende hängt 218 233-5 (beide Bw Mühldorf). Der Sonderzug kam schon mit Fahrgästen besetzt aus Pasing Pbf. Im Hauptbahnhof wird 218 243 abgehängt und der Zug fährt anschließend mit 218 233 nach Bayrischzell.
11.) 9.3.1975: Der Fortschritt lässt sich an dieser Dreierparade aus l042.563, l042.604 und l042.606 gut erkennen. Im Vordergrund das frühere Gleis 10, jetzt das durch die o. g. Gleisverschwenkung verlängerte Gleis 11. Wo das Gleis vorher geradeaus zum Prellbock führte, macht es jetzt einen Bogen nach links in die Halle hinein.

Links erhält der TEE 91 'Blauer Enzian' mit l042.563 gerade die Abfahrt um 15:18. l042.604 schiebt eventuell Kurswagen auf den dort stehenden D 211 Dortmund – Klagenfurt. Der rechts auf Gleis 11 stehende Zug könnte der D 287 nach Rom sein, Abfahrt 16:14.
12.) 7.4.1975: München Hbf, ein Idyll der niedrigen Bahnsteige. Doch halt leider nicht mehr zeitgemäß. Und aufgrund der Gepäckbahnsteige zwischen allen Gleisen sind auch die Personenbahnsteige nur sehr schmal ausgeführt. In den Jahren 1978 bis 1987 wurden alle Bahnsteige der Halle schrittweise von Nord nach Süd auf 76 cm erhöht und mit dem Wegfall der Gepäckbahnsteige auch verbreitert.

Auf Gleis 14 steht 110 124-5 mit einem unbekannten italienischen Schnellzug, dahinter auf Gleis 16 die 103 136-8, die im BEM Nördlingen erhalten geblieben ist.
13.) Am 18.8.1975 steht 110 264-9 auf Gleis 11 mit dem D 293 "Tauern-Orient" München – Salzburg – Villach – Ljubljana – Zagreb – Belgrad und ab dort geflügelt als Marmara-Expreß über Sofia nach Istanbul und als Athènes-Expreß über Thessaloniki nach Athen. Bei der Abfahrt in München hat er eine stolze Stärke von 16 Wagen. Der Zug kommt verspätet los, weil er noch auf Anschlusszüge aus dem Norden warten muss.
14.) Da kein anderes Tfz verfügbar ist, bekommt die 110 264-9 Verstärkung von der 141 014-1. Mit der schweren Anhängelast reichen deren Vmax 120 km/h auch vollkommen. Die Stellung der Stromabnehmer blieb so, auch bei der Abfahrt.

[Querverweis: am selben Tag, etwa zwei Stunden vorher, fuhren von den Gleisen 12 und 13 Züge nach Kufstein und Rosenheim ab, bespannt mit 116 008 und 116 021]

15.) Szenerie auf dem Querbahnsteig am 29.5.1970. Beengte Verhältnisse und es geht hoch her. Auf Gleis 14 steht der D 69 nach Rom. Daneben auf Gleis 13 steht die 216 133-9 (Bw Mühldorf) mit einer 110 und dem D 40 "Mozart" Wien Westbahnhof – Paris Est.
16.) Haben wir bislang hauptsächlich die Gleise 11-14 unter die Lupe genommen, so schwenken wir jetzt mal rüber zu den Gleisen 15ff. Am 6.7.1970 rollt die Augsburger 144 153-4 aus Gleis 16 aus. Pauls Fotostandpunkt ist auf Position des früheren Stellwerks 4.
17.) Diese Aufnahme vom 24.7.1971 lässt noch einen weiteren Blick auf die nebengelegenen Gleise zu. Zu sehen sind hier 118 016-5, 118 048-8 und l0l0.03. Ganz links steht eine 210 mit dem D 362 München – Genf.
18.) Fast auf den Tag 20 Jahre später, am 26.7.1991. Unmittelbar in diesem Bereich sind die Weichenlagen 1991 (und auch 2020) noch unverändert. Auch der Bahnsteig der Gleise 16 und 17 ist heute noch der kürzeste in der Haupthalle. Links auf dem Bahnsteig 18/19 steht das Gebäude der Rangieraufsicht, das bereits 1952 errichtet wurde.
19.) Prägnanter sind da schon die Veränderungen auf der anderen Bahnsteigseite, 26.7.1991. Vgl Seite 8, Bild 7.
20.) Am 9.1.1971 verlassen 210 003 und 210 006 um 14:29 München Hbf von Gleis 17. Der Zug ist der D 362 München – Genf.
21.) Um 15:59 wird der Zug seinen Halt im noch nicht mal 2 Jahre alten neuen Kemptener Hbf einlegen. Lindau Hbf wird um 17:10 erreicht sein. Die beiden 210er hatten 1971 noch nicht die charakteristischen Hutzen auf dem Dach.

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