Doku-des-Alltags: Strecken und Bahnhöfe

München-Giesing – Kreuzstraße

Höhenkirchen-Siegertsbrunn
km 14,6 v. München-Giesing

1.) Die nächste Station ist Höhenkirchen-Siegertsbrunn (km 14,7). Am 13. Februar 1972 steht gegen 16:00 eine ETA-Einheit als Nt 4030 Kreuzstraße – München Ost auf Gleis 1. Hier wird die Kreuzung mit dem entgegenkommenden Nt 4031 nach Aying abgewartet. Von den roten Zugschlussscheiben nicht irritieren lassen, die blieben bei Tageslicht in jeder Fahrtrichtung drauf.

Auch Höhenkirchen-Siegertsbrunn hatte ein hübsches Empfangsgebäude, das bald darauf abgerissen und durch ein Betongebäude (mit Dr-Stellwerk) ersetzt wurde. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war im Bahnhof noch ein mechanisches Einheitsstellwerk untergebracht, das bis 1973 in Betrieb war.

Hier ist bereits der S-Bahnsteig fertig. Ursprünglich war der Bahnsteig in Insellage und nur durch eine Unterführung am nördlichen Bahnsteigende zu erreichen. 2008 bekam der Bahnhof zwei Außenbahnsteige und ist somit barrierefrei. Die bisherige Bahnsteigunterführung mit dem westlichen und östlichen Treppenabgang ist geblieben, um auch bei geschlossenen Schranken des BÜ Bahnhofstraße auf die andere Seite zu gelangen. Nur der mittlere Aufgang ist entfernt worden. Zudem ist der durch den früheren Bahnsteig bedingte Abstand zwischen den beiden Gleisen heute auch noch vorhanden.

2.) Als am 28. Mai 1972 der S-Bahnverkehr startete, waren noch nicht genug Triebzüge der Reihe 420 ausgeliefert. Um den Taktbetrieb im Netz zu gewährleisten, pendelten im Abschnitt Hohenbrunn – Kreuzstraße noch Wendezüge, bespannt mit einer 144. Am 17. Oktober 1972 steht 144 086 mit dem N 4334 in Höhenkirchen-Siegertsbrunn zur Abfahrt nach Kreuzstraße. Daneben steht 420 631. Gelegentlich kamen also 420er auch schon weiter südwärts über Hohenbrunn hinaus. Am 30. September 1973 war der Münchner 420er-Bestand bei 126 Fahrzeugen (Quelle: Pospischil/Rudolph, S-Bahn München, alba-Verlag), somit konnte auch der südliche Abschnitt der Strecke im S-Bahnbetrieb komplettiert werden.

3.) Vergleichsbild zu Bild 28, am 29. Dezember 2024. Das alte Bahnhofsgebäude stand ein Stück weiter rechts vom neuen. Hier ist der erwähnte Abstand zwischen den Gleisen zu sehen, wo der ursprüngliche S-Bahnsteig von 1972 war. Rechts vom Bahnsteig Gleis 2 besteht direkter Übergang zum Busbahnhof.

4.) Das Gebäude von 1973. Davor ist noch die alte niedrige Bahnsteigkante vom Hausbahnsteig aus der Zeit vor der S-Bahn. Das Stellwerk (Sp Dr L60) wird vom Bahnhof Neubiberg ferngesteuert.

5.) Das Betriebsgebäude von Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist ein typischer Zweckbau aus den 1970er Jahren. Dort ist das Dr-Stellwerk Hsf untergebracht, das 1973 in Betrieb genommen wurde.

6.) Die Straßenseite des Gebäudes. Dort steht ein Bus der Linie 413 nach Glonn. Die 10,6 km lange Nebenstrecke Grafing – Glonn verlor schon 1970 ihren Personenverkehr, aber Glonn hat bis heute einen Bahnhofsplatz.

7.) Der Bahnhof hat heute zwei Außenbahnsteige, wodurch ein barrierefreier Zugang möglich ist sowie eine direkte Umsteigemöglichkeit zu den Buslinien.