Doku des Alltags: Strecken und Bahnhöfe
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Knotenpunkt zwischen Ost/West und Nord/Süd
Bf. Eichenberg
Würzburg | Gemünden (Main) | Flieden | Fulda | Bad Hersfeld | Bebra | Eschwege West | Bad Sooden-Allendorf | Eichenberg | Göttingen – Hannover
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1.) Das imposante Empfangsgebäude von Eichenberg wurde 1876 erbaut, im Zuge der Eröffnung des Streckenabschnitts Friedland – Niederhone (heute Eschwege West), womit die Verbindung Göttingen – Bebra fertiggestellt war. Eichenberg wurde jedoch schon 1872 von der Eisenbahn erreicht, mit der Eröffnung der Halle-Kasseler Eisenbahn Halle – Hannoversch Münden. Somit wurde Eichenberg 1876 zum Bahnknotenpunkt, der ein großes Bahnhofsgebäude erforderte. 1892 wurde es auf die heutigen Ausmaße vergrößert.

Die DB schloß 1987 den Fahrkartenschalter und stellte die Abfertigung von Gepäck- und Expreßgut ein. Stünde das Gebäude nicht seit 1986 unter Denkmalschutz, wäre es längst abgerissen worden. 1996, zum Zeitpunkt der Aufnahmen war noch die Bahnhofsgaststätte in Betrieb und der Durchgang mit Wartehalle war benutzbar.
2.) 140 797 erreicht um 11:30 mit dem RE 3075 nach Bebra Gleis 3 in Eichenberg. Um 12:15 wird Bebra erreicht sein.

Mit der Eröffnung der Neubaustrecke Würzburg – Hannover hatte die klassische Nord-Süd-Strecke, abgesehen vom Güterverkehr, zunehmend nur noch regionale Bedeutung. Der Personenverkehr auf dem 81 km langen Abschnitt Göttingen – Bebra (KBS 613) kann 1995/96 für beide Richtungen auf einer einzigen Kursbuchseite untergebracht werden. Neben den werktags 17 RE-Zugpaaren ist der IR 2682/2683 Hamburg-Altona – Oberstdorf nunmehr der einzig höherwertige Zug auf dieser Strecke.

Vorwiegend Einheitselloks bestreiten den Personen- und Güterverkehr. Die 140er und 141er sind hauptsächlich vom Bw Seelze, aber es schleicht sich auch mal eine Frankfurter Maschine darunter, wie obige 140 797.
Es fällt auf, dass die Wendezüge nach Bebra südwärts von der Lok gezogen wurden, die Züge nach Kassel südwärts geschoben wurden. Die Bebraer RE bestanden aus zwei n-Wagen, die Kasseler RB aus drei n-Wagen.
3.) Der Nahverkehr ist vertaktet. Jeweils 6 Minuten vor dem Zug nach Bebra, verlässt der Zug nach Kassel den Bahnhof, der dann ab Kassel Hbf mit anderer Zugnummer ebenfalls weiter bis Bebra fährt.

141 067 schiebt um 11:27 die RB 8917 Göttingen – Kassel Hbf, von wo aus der Zug als RB 8517 weiter nach Bebra fährt und dort um 13:18, also eine Stunde nach dem RE 3075.
4.) Ein altes Bahnsteigmöbel und eine hölzerne Verblendung des breiten Treppenabgangs auf dem Bahnsteig von Gleis 3 und 4. Dieser Bahnsteig ist inzwischen modernisiert und auf Triebwagenlänge verkürzt.
5.) 141 179 verlässt um 11.32 mit der RB 8912 aus Kassel Gleis 5.
6.) Ein paar Tage später ist 141 166 auf Gleis 6 eingefahren. Wohl wegen eines Defekts beim Steuerwagen endet der normalerweise bis Göttingen fahrende Zug in Eichenberg.


Planmäßig endeten aus Richtung Kassel 1995/96 diese drei Züge: RB 14944 (Eichenberg an 14.00), RB 14946 (Eichenberg an 17.00), RB 14950 (Eichenberg an 19.00).

7.) Die gerade auf Gleis 3 eingefahrene RB 8913 nach Kassel Hbf hat in Eichenberg ein paar Minuten Aufenthalt. Abfahrt um 9.27 Uhr.
8.) Geschoben wird der Zug von 141 183 vom Bw Seelze.
9.) Während die Regionalbahn nach Kassel rechts im Hintergrund in der Streckenverzweigung verschwindet, setzt 143 125 um, die um 9:20 Uhr die RB 8408 aus Nordhausen nach Eichenberg gebracht hat. Dabei steht sie ein Stück im alten Streckengleis nach Großalmenrode.

10.) Gleich darauf wird das Signal von Gleis 6 mit Hp2 aufgezogen. 141 166 fährt ihren Zug leer zurück nach Bebra. Ihre reguläre Leistung wäre der RE 3071 von Göttingen zurück nach Bebra gewesen.

11.) Gleich darauf kommt der Ersatzzug mit 140 824 planmäßig aus Göttingen.
12.) Erst um 10:34 wird 143 125 mit dem RE 8415 die Rückfahrt nach Nordhausen antreten. 1990 wurde mit den Bauarbeiten für die Wiederherstellung der Verbindung nach Nordhausen begonnen um die durch die Grenzziehung entstandene Lücke bis Arenshausen wieder zu schließen. 1993 konnte der durchgehende Betrieb auf der Halle-Kasseler-Bahn wieder aufgenommen werden.

Rechts im Bild das Stellwerk Ef (DrS 60), das 1969 in Betrieb ging und die verbliebenen alten Stellwerke ersetzte.
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