Doku des Alltags: Eisenbahn in der BD München
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Die Hauptstrecke München — Augsburg
München – Mammendorf [5543] | Olching – Augsburg [5581]

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Übersicht München – Augsburg
[5503] + [5543] + [5581]
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Bahnhof Haspelmoor km 36,7
Mit dem Bau der Bahn durch das Haspelmoor wurde zum ersten Mal eine Bahnstrecke durch ein Moor verlegt. Das war für damalige Verhälntisse natürlich nicht einfach. Durch aufwendige Entwässerungsmaßnahmen gelang es dann dennoch die Trasse trocken zu legen und die Strecke konnte am 4. Oktober 1840 dem Verkehr übergeben werden. 1853 wurde der Bahnhof Haspelmoor in Betrieb genommen, nachdem bereits seit 1846 in großen Umfang Torf für die Lokomotivbefeuerung gestochen wurde. Die Ortschaft Haspelmoor entstand kurz darauf. Der Torfabbau wurde immer weiter ausgebaut, der Vertrieb wurde auf Europa ausgeweitet. Bis zu 1600 Arbeiter waren in dem Betrieb beschäftigt. Während des 1. und 2. Weltkriegs mußten russische Kriegsgefangene dort Zwangsarbeit leisten. In der Nachkriegszeit gab es bis 1972 ein Moorversuchsgut.

Von all dem sieht man heute kaum noch was. Die einst völlig freien Flächen sind inzwischen völlig von der Natur zurückerobert, einzig die Bahnlinie durchschneidet das dichte Waldstück. Ein bekannter Fotostandpunkt dürfte die westlich gelegene Feldwegbrücke sein, die inzwischen abgetragen wurde um Platz für den viergleisigen Ausbau der Strecke zu machen.

1.) 103 123 mit dem EC 13 am westlichen Bahnhofskopf von Haspelmoor.
2.) Von München kommt mit leichter Verspätung der IC 692 nach Hamburg.
3.) Ausfahrsignal N2 von Gleis 2. Gleis 1 wurde nicht mehr für Zugfahrten genutzt.

Das Drucktastenstellwerk (Dr S2) von Haspelmoor wurde 1959 in Betrieb genommen, als die Strecke mit Signalen der Bauart 1959 auf Selbstblock umgestellt wurde. Es ersetzte ein mechanisches Krauss-Kurbelstellwerk.

1993 ging das Dr-Stellwerk ausser Betrieb, der Bahnhof Haspelmoor wurde seitdem vom im selben Jahr in Betrieb genommenen ESTW Mering gesteuert.

Von Gleis 2 zweigt hier das lange Abstellgleis ab, das bis zum Einfahrsignal reicht. Zum Zeitpunkt stehen dort Wagen für den Zuckerrübentransport, die außerhalb der Saison nicht benötigt werden. Ansonsten wurde dieses Gleis auch bevorzugt zum Abstellen ausgemusterter Güterwagen verwendet.

4.) Zugbegegnung am westlichen Bahnhofskopf. Richtung Augsburg der IC 128 "Karwendel", gemächlicher kommt die 150 039 mit einem Güterzug nach München entgegen. Das LZB-Schild am ende von Gleis 2 kennzeichnet den Übergang in die LZB-Strecke (Linienzugbeeinflussung)
5.) 150 039 (Bw Nürnberg 2) wurde am 26.2.1958 in Dienst gestellt und 1993 ausgemustert.
6.) Zwischen die schnellen Züge mischen sich täglich mehrere kurze Nahverkehrszüge für den S-Bahnanschlussverkehr, wie der N 4041 Mering – Nannhofen. Abfahrt in Mering war um 13:14, Ankunft in Nannhofen ist um 13:26, dort besteht Anschluß an die S 3 nach Ismaning. Zwischenhalte sind Althegnenberg und Haspelmoor. Werktags gibt es 6 solcher Zugpaare, eines davon pendelt bis Maisach. Bespannt sind diese 2-Wagenzüge mit 141 vom Bw Nürnberg.
7.) 150 065 verlässt mit einem Güterzug aus G-Wagen das Haspelmoor und passiert dabei das Einfahrtsignal. Es zeigt Hp 2 und Halt erwarten im Bahnhof.
8. + 9.) Der Begriff Langsamfahrt, Halt erwarten gilt der entgegenkommenden 151 133, die in Haspelmoor wegen einer Überholung auf die Seite muss und nach Gleis 2 geleitet wird.
10.) Schon kommt der Überholer, eine durchgehend ozeanblau-beige Zuggarnitur, bespannt mit 111 014. Die Karlsruher D-Züge wurden zum Fahrplanwechsel im Mai 1991 durch die Interregio-Linie 28 Karlsruhe – Salzburg ersetzt.
11.) Unbekannte 150 mit Güterzug Richtung Augsburg.
12.) Der N 4042 Nannhofen – Mering verlässt Haspelmoor. Es handelt sich um die selbe Garnitur wie auf Bild 6. Abfahrt in Nannhofen war um 13:39, Ankunft in Mering wird um 13:50 sein. In den beiden Zwischenstationen Haspelmoor und Althegnenberg hält er um 13:43 und 13:46.

Nach 18 Minuten Wendezeit in Mering geht es um 14:04 zurück nach Nannhofen, als N 4043.

13.) Zu den kürzesten Intercitys dieser Zeit zählten die Zubringerzüge von München nach Nürnberg.

103 112 vom Bw Frankfurt/M 1 bespannt den IC 884 "Lucas Cranach" von München nach Nürnberg, der wie der vier Stunden später fahrende IC 882 "Hans Sachs" nur aus einem Postwagen, einem 1. Klasse- und zwei 2. Klasse-Wagen bestand. Abfahrt in München war um 13:34, Ankunft in Nürnberg wird um 15:16 sein.

14.) Aus der Gegenrichtung kommt 111 123 mit dem E 3111 Donauwörth – München, Ankunft dort ist 14:27.
15.) Unmittelbar darauf folgt der IC 512 "Gambrinus" bespannt mit 103 109. Zusammen mit 12 weiteren Maschinen erhielt sie einen roten Rahmen. Es ist nun kurz nach 14 Uhr und der Zug ist noch am Beginn seiner Reise. Sein Ziel Dortmund wird er um 21.13 erreicht haben.

Ganz hinten am Bahnsteigende, wo die Wagen der 1. Klasse beginnen sieht man noch den E 3111 unter der Brücke verschwinden.

16.) Ausserhalb der Rübenkampagne sind in Haspelmoor Wagen für den Zuckerrübentransport abgestellt.

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