1.) Seit dem 22. April 1840 hat Maisach einen Bahnhof, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs des Dorfes nördlich von Fürstenfeldbruck führte. 1862 kam der zweigleisige Ausbau. 1927 wurde die Strecke elektrifiziert, am 27. Oktober wurde der elektrische Betrieb aufgenommen. Damit wurde auch der Münchner Vorortverkehr bis Maisach ausgeweitet. 1972 erfolgte der viergleisige Ausbau zwischen Pasing und Lochhausen, 1976 ging es viergleisig bis Olching.
Das heutige Bahnhofsgebäude stammt nicht aus der Anfangszeit, sondern wurde um 1900 errichtet. Ursprünglich waren die Stationen mit einfachen Holzbarracken ausgerüstet.
Links der Stellwerksvorbau, der noch 1988 (als Ablösung für das seit 1972 bestehende DrS60-Stellwerk) mit einer Fernsteuerzentrale der Bauart DUS 502 ausgestattet wurde, womit auch die benachbarten Bahnhöfe Olching und Nannhofen gesteuert wurden. Laut meinen Informationen war das die größte DUS 502-Anlage bei der DB.
Bevor die S-Bahn nach Nannhofen verlängert wurden, boten Wendezüge von Gleis 1 Anschluß dorthin und darüber hinaus bis Augsburg.
2.) 111 008 eilt mit dem Eilzug nach Coburg Richtung Augsburg. Der Zug hat den Laufweg München – Augsburg – Donauwörth – Treuchtlingen – Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Coburg. Abfahrt in München um 15:15, Ankunft in Coburg um 20:16.
3.) Aus der Gegenrichtung kommt 110 470 mit dem D 303 aus Berlin. Abfahrt in Berlin-Friedrichstraße war um 6:12.
4.) Der IC 783 vom Hausbahnsteig aus gesehen. Hier fuhren Nahverkehrszüge für den S-Bahn-Anschlussverkehr Richtung Augsburg ab, auch noch 1989 als die S-Bahnlinie bereits bis Nannhofen verlängert war. Erst ab Fahrplanwechsel starteten diese Züge erst ab Nannhofen.
5.) Um 16:05 rollt auf Gleis 1 ein Güterzug, der mit 151 036 bespannt ist herein und kommt ganz vorne am Signal zum Stehen.
6.) Überholung des Güterzugs durch 103 184 mit dem IC 690 "Herkules" nach Kassel.
7.) Nachdem der Güterzug auch noch vom IC "Herrenchiemsee" nach Hamburg überholt wurde, setzt er sich wieder in Bewegung.
8.) Aus der Gegenrichtung kommt der IC 621 "Bacchus" aus Dortmund am km 26,2 vorbeigerauscht.
9.) Durch die weitläufige Sommerlandschaft kommt 150 164 mit einem Güterzug nach München. Durch die flache Münchner Schotterebene konnte die Strecke schon von Anfang an geradlinig verlegt werden.
Bis 1988 war Maisach der westliche Endpunkt der S3 aus Ismaning. Die nächsten beiden Stationen Malching und Nannhofen waren jedoch bis zum 31. März 1988 im "S-Bahn-Anschlußverkehr" mit in den MVV integriert. Im MVV-Netzplan war dies als grau-weisse Linienverlängerung kenntlich gemacht. Bereits seit 1980 hatte die S-Bahn zwischen Olching und Maisach ihre eigene viergleisige Trasse. Mit der Verlängerung nach Maisach wurde die S-Bahntrasse fortgeführt, allerdings nur eingleisig. Da Nannhofen und vor allem das benachbarte Mammendorf (nach dem auch heute die Station Nannhofen benannt ist) in den Folgejahren immer mehr wuchsen, hätte sicherlich eine zweigleisige S-Bahntrasse auch nicht schaden können. Mit dem Ausbau der gesamten Strecke München – Augsburg liegen heute im Bereich Maisach – Mammendorf insgesamt 5 Gleise, zwischen Olching und Maisach 6 Gleise.
10.) Vergleichsbild von 2012 nach dem 4- bzw. 5-gleisigen Ausbau der Strecke. Vergleichsmarke ist auch hier der km 26,2.
11.) Zwei 420er Vollzüge an den Gleisen 5 und 6.
Nach dem Umbau zur S-Bahnstation bekam der Bahnhof Maisach nur noch Bahnsteige an Gleis 1 und an den Gleisen 5 und 6. Wie die Gleislagen und Bahnsteige in Maisach früher aussahen sieht man in diesem Film von 1965 [YouTube], etwa bei Minute 4:01.
Der im Film zu sehende breite Inselbahnsteig ganz rechts zeigt, dass auch hier schon der Vorortverkehr eine bedeutende Rolle spielte.
Seit 1976 fährt zwischen Lochhausen und Olching die S-Bahn auf ihrer eigenen Trasse. Der viergleisige Ausbau zwischen Olching und Maisach erfolgte bis 1980. Bis 1988 war Maisach Endstation der S-Bahn (S 3). Der 6,2 km lange weitere Abschnitt Maisach – Malching – Nannhofen war dennoch fahrplanmäßig bereits in die KBS 993 (Nannhofen – Ismaning) integriert. Dort pendelten als S-Bahnanschluss täglich mehrmals kurze Nahverkehrszüge (und auch Omnibusse), meist bis Nannhofen, oder auch darüber hinaus bis Mering und Augsburg. Diese Züge belegten in Maisach das Gleis 1.
Die Verlängerung der S-Bahn bis Nannhofen erfolgte Ende der 80er Jahre in Form einer eingleisigen Trasse. Ab Sommerfahrplan 1988 fährt die S 3 bis Nannhofen. Der neue Bahnhof ist nun nicht mehr nördlich der Strecke (wo auch die Ortschaft Nannhofen liegt), sondern südlich davon. Dort liegt Mammendorf, das im Gegensatz zu Nannhofen immer weiter expandierte, daher erfolgte 2005 die Umbenennung der Endstation von Nannhofen in Mammendorf.
12.) Von München her taucht jetzt aus dem Nebel ein geschobener Interregio Salzburg – Karlsruhe auf.
13.) Bevor es die Steuerwagen der Bauart Bimdzf gab, beförderte eine 103 diese Interregios, seitdem eine 120, hier die 120 132.
14.) Der von München gekommene 420 fährt in die Wendeanlage. Später geht es wieder zurück nach München Ost.
15.) 110 240 mit einem unbekannten Zug, im Fahrplan nicht auffindbar. Entweder hat er heftige Verspätung oder es handelt sich um eine Sonderleistung. Möglicherweise ist es ein Sonderzug zu den im Januar 1997 im Schwarzwald stattfindenden Deutschen Nordischen Skimeisterschaften.
16.) Während der unbekannte Zug noch vorbeirollt, braust in der Gegenrichtung ein 401 als ICE 796 nach Bremen durch.
17.) 103 123 mit dem EC 113, Saarbrücken Hbf ab 06:26, Klagenfurt Hbf an 16:33.
18.) Gleich darauf ein Eurocity in der Gegenrichtung. 103 178 mit dem EC 18 nach Münster. Innsbruck Hbf ab 8:39, Münster Hbf an 18:14. Links das Bahnhofsgebäude mit dem Stellwerksanbau Mf. Das Sp Dr S 60-Stellwerk war von 1972 bis 2010 in Betrieb. Als die Strecke 1958 auf Selbstblock umgerüstet wurde, bekam Maisach ein Dr S2-Stellwerk. Seit 2010 wird Maisach vom ESTW Mammendorf aus ferngesteuert. Das Maisacher Bahnhofsgebäude ist gleisseitig längst hinter einer Schallschutzwand verschwunden.
19.) ICE 997 mit zugeschaltetem Fernlicht.
20.) Zum Abschluss der IC 812, der seit 29.9.1996 in Seefeld in Tirol startet und seitdem als Wendezug fährt. Davor war der Abfahrtsbahnhof Mittenwald und es war noch kein Steuerwagen dabei.