Doku-des-Alltags: Strecken und Bahnhöfe

 

Plattling – Zwiesel – Bayerisch Eisenstein

Bahnhof Ulrichsberg und die 180°-Kehre 423 m ü. NN (Bf) bis 455 m ü. NN
km 82,2 v. Landshut Hbf




1.) Genau 6 Kilometer nördlich von Deggendorf Hbf durchläuft die Strecke beim km 78,4 einen engen Felseinschnitt, um dort in die erste 180°-Wende einzuschwenken. In dieser Kurve wird auf einem 45 m hohen und 378 m langen Damm das Tal des Kollbaches überquert. Im Anschluss führt die Trasse auf der gegenüberliegenden Talseite südwärts auf den Bahnhof Ulrichsberg zu. Ein Stück weiter, beim km 79,7 befindet sich seit 2013 der Haltepunkt Grafling-Artzting.

2.) Der Kollbachdamm in den frühen 1960er Jahren. Ein Personenzug Richtung Zwiesel mit zwei Loks der Reihe 64 wird gleich den Bahnhof Ulrichsberg erreichen.




3.) Das Folgebild von Bild 1 zeigt das Einfahrsignal von Ulrichsberg.

4.) Bei km 82,2 (19,3 Streckenkilometer von Plattling entfernt) befindet sich der Bahnhof Ulrichsberg, nach dem die gleichnamige bekannte Kehre benannt ist. Nachdem man kurzzeitig das Dieselbrummen schon etwa 5 Minuten vorher links oberhalb des Bahnhofs vernehmen konnte, rollt um kurz vor 13 Uhr 218 306 mit dem N 7143 Bayerisch Eisenstein – Plattling aus südlicher Richtung, aber eigentlich von Norden kommend in den Bahnhof herein, den er jedoch ohne Halt durchfährt. Sieben Zugpaare von täglich insgesamt 13 hielten 1988 in Ulrichsberg.

5.) Das mitten im Wald gelegene Empfangsgebäude von Ulrichsberg. Von der Straßenseite des Gebäudes sind es weniger als 100 m Luftlinie bis zum Streckengleis, das dort bereits 30 m höher in der entgegengesetzten Richtung verläuft.

Auf dem Abstellgleis steht ein Arbeitszug, der auf Bild 16 abgeholt wird.

6.) Die nördlichen Ausfahrtsignale von Ulrichsberg. Ab hier verläuft die Strecke noch etwa 3 Kilometer in nördlicher Richtung um dann in einem weiten Bogen nach Westen und weiter nach Süden zu schwenken Richtung Deggendorf.




7.) Der Bau der Ulrichsberger Kehre war notwendig um den großen Anstieg in den Bayerischen Wald bewältigen zu können. An dieser Stelle war ein Höhenunterschied von gut 100 m zu erklimmen, wodurch der entsprechende Umweg in Kauf genommen werden mußte.

8.) Nach Verlassen des Bahnhofs Ulrichsberg rollt der N 7172 Plattling – Bayerisch Eisenstein am südlichen Einfahrsignal vorbei in die Kehre hinein. Dieser Zug hat um 13:35 einen Halt in Ulrichsberg eingelegt.

9.) Mit Steuerwagen voraus und 218 229 am Schluß rollt die 2-Wagen-Garnitur über den anschließenden Bahnübergang in die Linkskurve auf das Südportal des Kühbergtunnels zu. Die im Vordergrund sichtbare Straße führt nach links den Berg hinauf und quert ein Stück oberhalb das nördlichen Portals des Kühbergtunnels ein weiteres Mal die Strecke.

10.) Genau der selbe Zug noch einmal, nun nach Verlassen des 475 m langen Kühbergtunnels. Oberhalb des Portals bei der zweiten Baumreihe verläuft die Straße die bei Bild 7 die Bahn überquert.

11.) Nach der anschließenden Rechtskurve befindet sich der Zug etwa oberhalb des Bahnhofsgebäudes von Ulrichsberg, das etwa 20 m unterhalb des linken Bildrandes steht. Es ist nun etwa 13.40, gleich wird der Hp Grafling erreicht sein. Um 13.54 legt der Zug in Gotteszell seinen Halt ein und um 14.43 wird er den Endbahnhof Bayerisch Eisenstein erreichen.

Der N 7142 verkehrt nur samstags und führt die 1. Klasse mit sich. Unter der Woche heißt der Zug N 7172. Er fährt zur selben Zeit, hat jedoch nur die 2. Klasse.



12. + 13.) Planmäßige Zugkreuzung in Ulrichsberg im Sommer 1992. Die Waldbahn hat inzwischen die Kursbuchnummer 905 bekommen.

Der Blick geht aus dem Fenster des um 15:55 auf Gleis 2 eingefahrenen FD 1987 "Bayerischer Wald" von Würzburg nach Bayerisch Eisenstein, der der auf den Gegenzug wartet, der hier gerade auf Gleis 1 hereinrollt. Es ist der N 7479 Bayerisch Eisenstein – Plattling.

Beide Züge verlassen Ulrichsberg planmäßig im 13.57 Uhr.

14.) Vor dem Empfangsgebäude kommt der N 7479 zum Stehen. Gezogen wird er von 218 002, der zweiten Vorserienlok der Reihe 218. Gebaut von Krupp wurde sie am 8. August 1968 von der Bundesbahn abgenommen. Ein Jahr zuvor, bevor die DB das Nummernschema EDV-gerecht umänderte, wäre sie noch als V 164 002 eingereiht worden.

Ab Indienststellung verteilten sich die 12 Vorserienmaschinen auf die Betriebswerke Regensburg und Hagen-Eckesey. In Regensburg waren folgende Loks beheimatet: 218 001, 005, 006, 007, 011, 012 und in Hagen-Eckesy: 218 002, 003, 004, 008, 009, 010. Am 2. Juni 1973 wurden die sechs Hagener Maschinen nach Regensburg verlegt, wo inzwischen auch schon alle 15 Loks der Reihe 217 zusammengezogen waren. Über viele Jahre zählten diese beiden "Splittergattungen", zusammen mit 55 Serienloks der Reihe 218 zum festen Stamm des Bw Regensburg.

15.) Zwei Jahre vorher, im August 1988: Der N 7175 nach Plattling begegnet dem Schienenmeßzug 726 005/725 005, der während diesen Tagen auf der Waldbahn weilte.

16.) Eine Stunde später auf der Rückfahrt fällt der Blick aus dem N 7146 auf 211 319, die die mit einem Bagger beladenen Flachwagen holt, die auf Seite 1, Bild 2 auf dem Abstellgleis zu sehen sind.

17.) Einfahrt in den Kühbergtunnel, vom Führerstand des 601 019 aus gesehen.