Doku-des-Alltags: Allgäubahn und Mittelschwabenachse

 

Allgäubahn

Kempten Hbf
km 62,8 v. Buchloe / km 0,37 n. Neu-Ulm / km 0,41 n. Pfronten‑Steinach / km 1,0 n. Isny

Das Betriebswerk Kempten enstand zwischen 1904 und 1906. Das erste Rund­haus wurde bald um ein zweites ergänzt. In den 1930er Jahren kam noch eine Recht­eck­halle dazu. Die Anlagen befanden sich von Anfang an auf dem Gelände, auf dem auch heute noch das Betriebs­werk / Betriebs­hof Kempten sich befindet. Nach dem Neubau des Haupt­bahnhofs als Durch­gangs­bahnhof im Jahre 1969 wurde in den 1970er Jahren auch das Betriebswerk moderni­siert. Die Ringlok­schuppen wurden abgerissen

Bereits in den frühen 1930er Jahren begann mit dem VT 32 die Beheimatung von Dieselfahrzeugen beim Bw Kempten, zudem auch noch Kleinloks. Außer­dem wurde ein Wittfeld-Akku­trieb­wagen der Reihe 177 für den Pendel­verkehr zwischen Kempten Hbf und Kempten-Hegge eingesetzt.

Ab 1950/51 war das Bw Kempten Erstbehei­matung für die ersten fünf Neubau­dampf­lokomo­tiven der Baureihe 23 (23 001 bis 23 005). Diese wurden im Allgäu erprobt, bewährten sich aber aufgrund der anspruchs­vollen Topo­grafie hier nicht. In den 1950er und 1960er Jahren war auch die Baureihe 39 (preuß. P 10) in Kempten behei­matet.

Ab 1962 tauchte mit der V 200.0 die erste Groß­diesel­lok beim Bw Kempten auf, aller­dings ins­gesamt nur mit sechs Exemplaren, die im Zeit­raum von 1962 bis 1965 (aber nicht alle gleichzeitig) in Kempten behei­matet waren: V 200 014, 015, 019, 034, 061 und 083. Sie wurden schon bald von der leistungs­stärkeren V 200.1 abge­löst. Deren Behei­matung in Kempten begann ebenfalls 1962, reichte aber bis ins Jahr 1975. Von der V 200.1 (221) waren insgesamt 18 Mas­chinen in Kempten stationiert: V 200 101 bis 108, 126, 135 bis 143.

Ab 1970 beheimatete das Bw Kempten die acht Gas­turbinenen­loks der Baureihe 210 (210 001 bis 008) sowie das Einzelexemplar 219 001.

Der sechsachsige Dieselkoloss V 320 001 (ab 1968: 232 001) war von 1965 bis 1974 in Kempten zuhause und beförderte eben­falls schwere Schnellzüge über die Allgäu­bahn

Ab 1971 gab es ein kurzes Gast­spiel der Baureih­e 216, diese wurde aber bald von der 218 verdrängt, die ab 1972 im gro­ßen Umfang in Kempten für mehr als 50 Jahre zu Hause war. Des Weiteren waren in Kempten die Baureihen 211, 212, 260 (360), 795 und 798 beheimatet. Zudem die Vorserien-Trieb­wagen 627.0, 627.1, 628.0 und 628.1 bis hin zu deren Serien­fahrzeugen 628.2. Ab Ende der 2000er Jahre kamen dann die Neubau-VT der Baureihen 612 und 642 dazu, die schrittweise den 628 im Allgäu ablösten.

1.+ 2.) Seit den späten 1970er Jahren war die 218.4 in Kempten vorherrschend. Lange Jahre gab es einen festen Bestand von ~60 Maschinen dieser Baureihe (Stand 1987: 218 394 bis 419, 424 bis 426, 435 bis 451, 455, 463 bis 475). Mit der Abgabe eines großen Teils der 218.4 nach Mühldorf, gelangten ältere Fahrzeuge der älteren Bauserehn nach Kempten. Im März 2005 stehen vor der Rechteckhalle u.  versammelt: 218 224, 225, 472 und 319.

3.) Eine der beiden 24-m-Drehscheiben wurden bei der Umgestaltung des Betriebswerk hier her gesetzt. Weniger um Loks zu wenden, sondern vielmehr wegen der beengten Platzverhältnisse in diesem Bereich. Mehrere Weichen und ein Ausziehgleis zum Umsetzen hätte hier keine Platz gehabt.

Insgesamt führen vier Gleise auf die Scheibe. Davon sind drei von der 612-Flotte belegt, und die Zufahrt zur Drehscheibe zugeschneit.

4.) Gleich hinter der Scheibe fällt die Böschung nach unten ab, hier ist die Zufahrtsstraße zum Bw.

5.) Die Kemptener 221 105 bei der Einfahrt in den Bahnhof Grafrath, mit dem E 1630 München – Singen, der in Grafrath planmäßig hielt. Die Lok war von 02.02.1963 – 14.03.1974 in Kempten beheimatet

6.) 232 001 war von 1965 bis 1975 beim Bw Kempten beheimatet. Hier steht sie am 21.06.1974 im Vorfeld von München Hbf.

Noch ein Einzelgänger: die 219 001 am 28.09.1968 im Bahnhof München-Aubing.